DRESDEN (dpa-AFX) - Sachsen lockert wegen der Ausbreitung des Coronavirus das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen, um mehr haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel zu transportieren. Eine solche Regelung soll zunächst bis Anfang April gelten, sagte Staatssekretär Hartmut Mangold vom Wirtschaftsministerium am Dienstag in Dresden.

Der Handelsverband hatte zuvor eine Lockerung gefordert, damit Einzelhandel und Logistik Lücken in den Regalen schneller wieder füllen könnten. Die Menschen kauften derzeit mehr haltbare Lebensmittel auf Vorrat, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Sachsen, René Glaser. So seien in den vergangenen Tagen vor allem Reis, Nudeln, Konserven und Kekse in Sachsen über den Ladentisch gegangen. "Die Grundversorgung ist definitiv sichergestellt", betonte Glaser. Damit die Supermärkte das Sortiment allerdings in "ganzer Breite" anbieten könnten, sei aber eine Anpassung der Lieferkette notwendig.

Nach der Straßenverkehrsordnung dürfen an Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 0 bis 22 Uhr Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen nicht fahren. Das Verbot gilt nicht für den Transport frischer Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch und leicht verderblichem Obst und Gemüse. Der Bund hatte wegen Versorgungsengpässen bei bestimmten Waren die Länder gebeten, das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen zu lockern. Unter anderem hat Nordrhein-Westfalen nun eine entsprechende Regelung eingeführt./raz/DP/men