FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben den Handel am Mittwoch wenig verändert beschlossen. Im Handel verstärkt sich die Hoffnung auf eine Bodenbildung an den Börsen mit einem sich abzeichnenden Inflationsgipfel. Auch verlaufe die Berichtssaison bisher gut, so QC Partners. Der wieder niedrigere Gaspreis mache es energieintensiven Unternehmen und Haushalten leichter. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 12.741 Punkte, der Einbruch der Sartorius-Aktie drückte etwas wie auch die Schwäche von Merck. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,2 Prozent auf 3.471 Zähler.

Als Impulsgeber kommt der nahende kleine Optionsverfall am Terminmarkt am Freitag hinzu, der über Deckungskäufe vor der Fälligkeit unterstützt. Trotzdem sollte eine Atempause im DAX nach dem Anstieg um fast 1.000 Punkte innerhalb nur weniger Handelstage nicht überraschen, so Holger Struck von hs-livetrading.


   Sartorius brechen nach Zahlen ein 

Sartorius (-18,5%) legte die Zahlen für das dritte Quartal vor. Der Laborausrüster konnte Umsatz und Gewinn erneut kräftig steigern, hat die Markterwartungen aber leicht verfehlt. Für das Gesamtjahr wird der Konzern etwas vorsichtiger und rechnet jetzt mit einem Umsatzanstieg in der unteren Hälfte der bisherigen Prognosebandbreite, bestätigte aber die Margenprognose. Als Wachstumswert ist die Aktie an der Börse hoch bewertet, so dass die Zahlen als Enttäuschung gewertet wurden.

Fresenius (+4,5%) und FMC (+2%) reagierten mit Kursaufschlägen auf den angeblichen Einstieg des aktivistischen Investors Elliott bei Fresenius. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ein Marktteilnehmer konnte den Spekulationen einiges abgewinnen. Die Bewertung von Fresenius sei attraktiv. Gestützt worden sei die Aufwärtsbewegung auch durch Shorteindeckungen.

Für die Aktie von RWE ging es dagegen um 1,9 Prozent nach unten. Den Auslöser sahen die Analysten der Citi in Berichten, laut denen Deutschland plant, übermäßige Stromgewinne mit einem Steuersatz von 90 Prozent abzuschöpfen - und diese Steuer möglicherweise rückwirkend für den Zeitraum vom 1. März bis zum 30. November 2022 erheben will.

Merck verloren 4,5 Prozent. Die Justiz in Frankreich hat weitere Ermittlungen gegen den französischen Zweig des deutschen Pharmakonzerns wegen "schwerer Täuschung" im Zusammenhang mit der Formeländerung des Schilddrüsen-Medikaments Levothyrox aufgenommen. Stratec verloren nach einer gesenkten Umsatzprognose 1,8 Prozent. Die Profitabilität weise bereits wieder nach oben, und eine Delle sei mit der Kurshalbierung mehr als eingepreist, so ein Händler. Krones zogen dagegen nach einer Prognoseerhöhung um 1,9 Prozent an.

Aber auch aus Europa gab es bereits Daten von der Berichtssaison. Von "starken Zahlen" sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf ASML, die Aktie legte um 8,2 Prozent zu. Der Ausrüster der Halbleiterindustrie hat im dritten Quartal mehr umgesetzt und deutlich mehr verdient als erwartet. Zwar rechnet ASML für das vierte Quartal mit einem Rückgang der Brutto-Marge auf etwa 49 Prozent. "Mit 51,8 Prozent war sie im dritten Quartal aber sehr hoch", so der Marktteilnehmer. Zudem sei die Bruttomarge im vierten Quartal meistens leicht rückläufig.


   Gewinnwarnung von Royal Unibrew drückt auf Sektor 

Nach der Gewinnwarnung von Royal Unibrew ging es für die Aktie um 14,6 Prozent nach unten. Aber auch die Werte der Wettbewerber wie Carlsberg (-3,5%), Heineken (-3,4%) oder AB Inbev (-2,3%) standen unter Abgabedruck.

Die Geschäftszahlen von Nestle (-1,3%) für das dritte Quartal 2022 belegen laut Baader Helvea, dass sich der Lebensmittelkonzern in schwierigen Zeiten wie erwartet entwickelt und auf Kurs scheint, die Prognosen für 2022 zu erreichen. Auch wenn die Volumina sich leicht negativ entwickelt hätten, sehen die Analysten Nestle mit dem defensiven, diversifizierten und konservativen Modell gut aufgestellt. Mit negativen Volumina schließen die Analysten jedoch nicht aus, dass die Prognosen für 2023 etwas konservativer ausfielen.


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Index                      Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                             stand      absolut         in %           seit 
.                                                              Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50              3.471,24        +7,41        +0,2%         -19,2% 
Stoxx-50                   3.416,34        +1,64        +0,0%         -10,5% 
Stoxx-600                    397,73        -2,11        -0,5%         -18,5% 
XETRA-DAX                 12.741,41       -24,20        -0,2%         -19,8% 
FTSE-100 London            6.924,99       -11,75        -0,2%          -6,1% 
CAC-40 Paris               6.040,72       -26,28        -0,4%         -15,6% 
AEX Amsterdam                645,39        +2,91        +0,5%         -19,1% 
ATHEX-20 Athen             2.052,45       -11,24        -0,5%          -4,2% 
BEL-20 Bruessel            3.441,83       -42,18        -1,2%         -20,2% 
BUX Budapest              40.070,72      -839,72        -2,1%         -21,0% 
OMXH-25 Helsinki           4.578,06       -30,05        -0,7%         -17,8% 
ISE NAT. 30 Istanbul       4.258,81       +40,59        +1,0%        +110,3% 
OMXC-20 Kopenhagen         1.602,81       -23,54        -1,4%         -14,0% 
PSI 20 Lissabon            5.399,98       +26,33        +0,5%          -2,6% 
IBEX-35 Madrid             7.583,60       -27,70        -0,4%         -13,0% 
FTSE-MIB Mailand          21.472,11       -46,67        -0,2%         -21,3% 
RTS Moskau                 1.010,24       -29,52        -2,8%         -36,7% 
OBX Oslo                   1.043,57        -1,83        -0,2%          -2,4% 
PX  Prag                   1.138,26       -29,66        -2,5%         -20,2% 
OMXS-30 Stockholm          1.926,44       -12,12        -0,6%         -20,4% 
WIG-20 Warschau            1.397,66       -30,02        -2,1%         -38,4% 
ATX Wien                   2.783,04       -13,59        -0,5%         -27,2% 
SMI Zuerich               10.484,14       -94,62        -0,9%         -18,6% 
* zu Vortagsschluss 
 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,37                      +0,09      +2,55 
US-Zehnjahresrendite        4,11                      +0,10      +2,60 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 8:31 Uhr  Di, 17:02   % YTD 
EUR/USD                   0,9771        -0,9%        0,9837     0,9846  -14,1% 
EUR/JPY                   146,37        -0,5%        146,93     146,85  +11,8% 
EUR/CHF                   0,9814        +0,1%        0,9804     1,0050   -5,4% 
EUR/GBP                   0,8700        -0,1%        0,8705     0,8704   +3,5% 
USD/JPY                   149,79        +0,4%        149,35     149,13  +30,1% 
GBP/USD                   1,1232        -0,8%        1,1303     1,1314  -17,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,2703        +0,7%        7,2384     7,2267  +14,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.229,91        -0,4%     19.266,20  19.417,58  -58,4% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  83,71        82,82         +1,1%      +0,89  +18,9% 
Brent/ICE                  91,34        90,03         +1,5%      +1,31  +24,2% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 117,01       113,22         +3,3%      +3,78  +72,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.630,72     1.652,30         -1,3%     -21,58  -10,9% 
Silber (Spot)              18,43        18,78         -1,9%      -0,35  -21,0% 
Platin (Spot)             887,00       910,00         -2,5%     -23,00   -8,6% 
Kupfer-Future               3,35         3,38         -1,0%      -0,03  -24,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 19, 2022 12:09 ET (16:09 GMT)