Zürich (awp) - Die Stimmung am Schweizer Aktienmarkt ist zum Wochenstart weiter gut. Freundliche Vorgaben aus Übersee versetzen auch die hiesigen Investoren in Rekordlaune. Allerdings bremst der Dividendenabgang beim Schwergewicht Nestlé den SMI etwas aus. Immerhin war der hiesige Leitindex am Freitag nur wenige Punkte unter dem Vor-Corona-Hoch von 11'270 Punkten aus dem Handel gegangen.

Insgesamt kann die Märkte momentan kaum was erschüttern. "Der Motor für weiter Kursgewinne ist die zunehmende globale Wirtschaftsdynamik", heisst es in einem Kommentar. Die Angst vor den steigenden Zinsen sei ebenfalls verflogen. Gestützt wird die Stimmung auch von den aktuellen Exportdaten aus Japan. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Autos, Chips, Halbleiter-Ausrüstung und Kunststoffen stieg der Wert der Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr so stark wie seit November 2017 nicht mehr. Während die Nachrichtenlage zum Wochenstart noch dünn ist, stehen in den nächsten Tagen Roche, Nestlé, CS, LafargeHolcim und Temenos mit Zahlen auf der Agenda.

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 0,14 Prozent tiefer auf 11'247,300 Punkten. Zum Vergleich: Der SMI ohne Dividenden-Korrektur steht um 0,34 Prozent höher. Der SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Werte stärker gekappt ist, steigt um 0,10 Prozent auf 1'832,14 und der breite SPI um 0,36 Prozent auf 14'450,58 Zähler. Im SLI stehen 23 Gewinnern fünf Verlierer gegenüber. ABB und Schindler sind unverändert.

Dabei erscheinen Nestlé (-1,6% oder -1,78 Fr.) nur optisch schwächer. Der Nahrungsmittelkonzern zahlt nämlich eine Dividende von 2,75 Franken je Anteilsschein.

Tatsächlich im Minus notieren die Aktien von LafargeHolcim (-0,3%), vom Schwergewicht Novartis (-0,2%) und der Credit Suisse (-0,1%). Bei der Grossbank haben Presseberichte vom Wochenende über Archegos-Aktienpakete die Unsicherheit vor den am Donnerstag anstehenden Quartalszahlen weiter angefacht. Zudem droht der Grossbank in den USA offenbar die erste Klage wegen möglicher Verstösse gegen das Wertpapier-Recht.

An der Spitze der Gewinnerliste sind vor allem jene Werte zu finden, die deutlich von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren sollten. Dazu zählen etwa Sika (+1,0%), Geberit (+0,8%) oder auch Kühne+Nagel (+0,5%).

In den hinteren Reihen fallen noch Basilea (+2,8%) mit grösseren Kursavancen auf. Beim Pharmaunternehmen hat CEO David Veitch gegenüber der Finanz und Wirtschaft die jüngsten Kapitalerhöhung gerechtfertigt. Streit mit dem Partner NeuroRx bescheren Relief Therapeutics dagegen einen Kurseinbruch um 20 Prozent.

hr/uh