Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Freitag nach einem gut gehaltenen Start im frühen Geschäft die Abwärtsbewegung fort. Nachdem sich die Wall Street nicht weiter abgeschwächt hat, habe man eigentlich auf eine leichte Gegenbewegung hoffen können, sagte ein Händler. Anscheinend sei das aktuelle Kursniveau aber noch nicht tief genug, damit es bereits wieder als Einstiegsgelegenheit betrachtetet werde. Aber die Faktoren, die den Kursrückgang am Vortag ausgelöst hätten, bestünden ja weiter. Zudem sei die Bereitschaft zu weiteren Gewinnmitnahmen bei den Anlegern hoch.

Die Rahmenbedingungen für die Börse hätten sich in den vergangenen Tagen um einiges verschlechtert, schreibt CMC Markets in einem Kommentar. Im letzten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank habe nicht wirklich viel Neues gestanden. Aber es habe den Anlegern die Augen geöffnet, was die unendliche Versorgung der Märkte mit Liquidität angehe. Dazu gesellten sich geopolitische Unwägbarkeiten durch die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. Zudem zögen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus am strahlend blauen Börsenhimmel dunkle Wolken auf. "Anleger reagieren auf diesen Wetterumschwung mit Verkäufen", heisst es weiter. 

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,23 Prozent tiefer auf 12'384,59 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,21 Prozent auf 1999,42 und der breite SPI 0,15 Prozent auf 15'869,17 Zähler. 20 SLI-Werte gebe nach und zehn legen zu.

Die stärksten Einbussen verzeichnen die Aktien von Kühne+Nagel (-0,8%), von Sonova (-0,5) und des Pharmariesen Novartis (-0,6%).

Auf der anderen Seite sin die Aktien des Personalvermittlers Adecco (+0,5%) zu finden. Fester sind zudem Richemont (+0,7%). Derweil gibt der Titel von Rivale Swatch (-0,4%) erneut nach. Dabei hatte sich Swatch-CEO Nick Hayek trotz aller Skepsis bezüglich der Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte am Vortag noch zuversichtlich geäussert. "Wir bleiben bei dem positiven Ausblick, den wir Mitte Juli mit den Semesterzahlen abgegeben haben. Es gibt keine Fakten, dass daran etwas Fundamentales zu ändern ist", sagte er zur "Finanz und Wirtschaft". Die Luxusgütertitel hatte an den Vortagen unter anderem wegen möglicher neuer Regulierungen in China zur Bekämpfung der Ungleichheit im Land gelitten.

Auf den hinteren Reihen fällt die Aktie von PSP Swiss Property um 0,6 Prozent, obwohl der Immobilienkonzern den Reingewinn mehr als verdreifacht und damit die Analystenschätzungen weit übertroffen hat. Unter Druck stehen U-blox (-8,3%) nach den Halbjahresahlen. Der Chiphersteller hat die Erwartungen klar verfehlt. Mobilezone (+3,2%) legen nach Halbjahreszahlen dagegen klar zu.

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