Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt legt am Donnerstag im frühen Geschäft etwas zu. Der SMI knüpft damit an die Vortagesgewinne an, allerdings in etwas moderaterem Tempo. Weiterhin bewegt er sich innerhalb der seit Anfang November gültigen Bandbreite von 10'300 bis 10'500 Punkten. Die Sitzung der US-Notenbank vom Vorabend lieferte keine wesentlichen Impulse. An der Wall Street tendierten die Aktien anschliessend ohne klare Richtung.

Die Federal Reserve (Fed) setzt ihre Krisenpolitik angesichts der weiter schwelenden Corona-Pandemie fort. Die Leitzinsen bleiben in der Nähe der Nulllinie und die milliardenschweren Anleihekäufe sollen solange fortgesetzt werden, bis "substanzielle Fortschritte" in den Zielen des Fed erreicht sind. Damit werde zumindest der Zeithorizont der quantitativen Geldpolitik gestreckt, da zuletzt lediglich die Rede von "mehreren Monaten" war, hiess es am Markt.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.10 Uhr 0,26 Prozent höher bei 10'483,51 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, legt 0,34 Prozent auf 1'650,94 Punkte zu und der umfassende SPI 0,32 Prozent auf 13'048,96 Punkte. Im SLI gibt es derzeit 22 Gewinner und 6 Verlierer, während Adecco und Zurich unverändert notieren.

Im Fokus steht zudem die Lagebeurteilung der SNB. Sie dürfte weiterhin an ihrer aktuellen, sehr lockeren Geldpolitik festhalten. Nachdem das US-Finanzministerium die Schweiz am Mittwoch auf die Liste der Währungsmanipulatoren gesetzt hat, dürfte auch dies ein wichtiges Thema werden. Das Ergebnis des Berichts des US-Treasury war jedoch so erwartet worden und mit Sanktionen wird vorerst nicht gerechnet.

Unter Beobachtung sind Swisscom (-0,4%) als einer der wenigen Verlierer. Gegen den grössten hiesigen Telekomkonzern hat die Wettbewerbskommission eine Untersuchung zum Glasfaserausbau eingeleitet und vorsorgliche Massnahmen verfügt. Die Weko sieht die Gefahr, dass Swisscom beim Bau des Glasfasernetzes Konkurrenten vom Markt ausschliesst und so eine marktbeherrschende Stellung missbraucht. Die Swisscom wehrt sich allerdings gegen diese Vorwürfe.

Die Mehrheit der Titel legt allerdings zu, am meisten Richemont und Swatch (je +1,5%) nach den neuesten Uhrenexportdaten. Die Exporte von Schweizer Uhren sind zwar weiter rückläufig, das Minus wird aber immer kleiner.

Logitech (+1,5%) erhalten von einer Bestätigung der Kaufempfehlung durch Goldman Sachs Unterstützung.

Unauffällig zeigen sich Novartis (+0,3%). Der Pharmakonzern holt sich mit der Übernahme des US-Biotechunternehmens Cadent Therapeutics zwei neue Produktkandidaten in die Pipeline. Das US-Unternehmen ist vor allem im Bereich der Neurowissenschaften tätig und verfügt laut Novartis derzeit über zwei klinische Programme zur Behandlung von Schizophrenie und eines für Bewegungsstörungen.

cf/kw