Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht auch am Donnerstag ganz im Bann der täglichen Meldungen zum Coronavirus. Hinzu kommen noch die Zahlen von fünf Blue Chips, die das Marktgeschehen ebenfalls beeinflussen. Für den Leitindex SMI führt diese Mischung zu erneut leichten Kursverlusten. Zur Wochenmitte hatte er zwar eine neue Rekordmarke gesetzt, am Ende aber wegen leichterer Schwergewichte doch knapp im Minus geschlossen.

Für Verunsicherung sorgt aktuell eine neue Methode beim Nachweis des Virus. Diese hat zu einem sprunghaften Anstieg bei der Zahl der neu infizierten Personen und den Todesopfern geführt. "Diese Zahlen machen Anleger deutlich, dass die Situation völlig ungewiss ist", kommentiert ein Händler. Er gehe davon aus, dass die Volatilität wieder zunehmen dürfte.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr um 0,30 Prozent tiefer bei 11'055,94 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, verliert 0,29 Prozent auf 1'699,48 Zähler und der umfassende SPI 0,39 Prozent auf 13'321,53 Zähler. Die 30 SLI-Titel teilen sich auf in 19 Verlierer, neun Gewinner und zwei unveränderte.

Als Gradmesser für die Verunsicherung eignet sich auch der Franken. Das Euro/Franken-Paar bewegt sich derzeit nämlich auf einem Niveau, das es zuletzt im Sommer 2015 gesehen hat.

Insgesamt müssen Investoren die aktuellen Zahlen von fünf Blue Chips bewerten: Nestlé, Zurich, Credit Suisse, Clariant sowie Temenos vom Vorabend. Im Fall der Credit Suisse (-2,5%) und Nestlé (-2,1%) reagieren Investoren verschnupft auf das Zahlenwerk. So kann die CS trotz Gewinnsprung die Markterwartungen nicht ganz erfüllen. Nestlé wiederum werden nach einer abgeschwächten Guidance für das organische Wachstum aus den Depots geschmissen.

Auch für Temenos (-0,1%) geht es nach den Quartalszahlen vom Vorabend abwärts. Logitech (-4,5%) kommen ebenfalls zurück. Sie werden von einer neu ausgesprochenen Verkaufsempfehlung der UBS überdurchschnittlich belastet.

Zaghafte Avancen sind derweil bei der Zurich (+0,2%) auszumachen. Die Gruppe hat im letzten Jahr weitere betriebliche Fortschritte erzielt und mehr Geld verdient. Derweil springen Clariant um 4,4 Prozent an die Spitze der Gewinnerliste. Am Markt werden die Effizienzsteigerungsmassnahmen begrüsst, mit denen sich der Spezialchemiekonzern zurück auf Kurs bringen will.

hr/kw