Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse präsentiert sich am Dienstag im frühen Geschäft wenig verändert. Positive Vorgaben aus den USA und aus Fernost stimmten die Anleger vor den am Nachmittag anstehenden US-Konsumentenpreisen zuversichtlich, heisst es am Markt. Händler setzten darauf, dass sich die Inflationsdaten, die sich zuletzt klar abgeschwächt hatten, nicht enttäuschen dürften. Dann wäre der Weg frei für eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung. "Die Angst, Performance zu verpassen, bleibt eine der Hauptantriebskräfte an den Märkten", meint ein Händler. Erwartet wird ein Rückgang der jährlichen Gesamtinflation im November auf 3,1 von 3,2 Prozent im Vormonat und eine unveränderte Kerninflation von 4,0 Prozent.

Von den Daten erhofft man sich Hinweise auf die weitere Richtung der US-Geldpolitik. Die Inflationsdaten seien eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Notenbanker, heisst es am Markt. Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung veröffentlichen. Einen Tag danach folgen unter anderem die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren geldpolitischen Beschlüssen. Vor Weihnachten werden zwar keine Zinsschritte erwartet. Anleger erhoffen sich aber Signale, ab wann und wie deutlich im neuen Jahr die Zinsen sinken könnten. Daher könnten die Aussagen der Währungshüter das Weihnachtsrally weiter beflügeln, aber auch abwürgen, heisst es weiter.

Der Leitindex SMI notiert gegen 09.15 Uhr um 0,06 Prozent niedriger auf 11'123,99 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt dagegen 0,07 Prozent auf 1758,68 und der breite SPI 0,02 Prozent auf 14'530,43 Zähler. Bei den 30 SLI-Titeln dominieren die Gewinner (17) die Verlierer (13).

Gebremst wird der Markt vor allem von defensiven Werten. So geben die - allerdings stets volatilen - Sandoz (-2,1%) deutlich nach. Julius Bär (-1,2%) setzen den Abwärtstrend fort.

Ebenfalls niedriger bewertet werden die Pharmariesen Novartis (-0,6%), und Roche (-0,3%), der Riechstoffhersteller Givaudan (-0,2%) und Nestlé (-0,3%), was auch den SMI ins Minus drückt.

Auf der anderen Seite drehen Lonza (+1,0%) nach anfänglicher Schwäche klar nach oben. Händler sprechen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Abgaben. "Einmal ist genug", sagt ein Händler zum Kurszerfall bei dem Pharmazulieferer. Ebenfalls gesucht sind Straumann (+1,3%).

Ebenfalls gekauft werden Kühne + Nagel (+0,8%). Die Bank of America hat das Rating für den Logistikwert auf "Neutral" von "Underperform" und das Kursziel auf 270 von 210 Franken angehoben.

Auch Richemont (+0,7%) und Swatch (+0,7%) sind im Aufwind. Händler verweisen auf eine Kaufempfehlung von Oddo BHF für Richemont, in deren Fahrwasser auch Swatch gesucht würden.

Alcon (+0,7%) profitieren von einer positiven Studie von Stifel. Der Broker hat die Abdeckung mit dem Rating "Buy" aufgenommen.

pre/tv