Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zieht am Donnerstag etwas an. Händler sprechen dabei von der Fortsetzung der Konsolidierung. Seit Mitte August bewege sich der SMI nun mehr oder weniger in einer Spanne von 12'400 bis 12'500 Punkten und in der Summe seitwärts. Daran dürfte sich wohl in der laufenden Woche nicht mehr viel ändern, sagt ein Händler. Denn am Freitag wird der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Die am Vortag veröffentlichten Daten der Arbeitsagentur ADP hatten überrascht, waren demnach doch deutlich weniger Jobs geschaffen worden als erwartet. Sollten die Zahlen vom Freitag ebenfalls eine Verlangsamung beim Jobaufbau zeigen, dürfte dies die Befürchtungen der Anleger, dass die US-Notenbank bald mit der Reduktion der Anleihenkäufe beginnt, dämpfen.

Da in den USA aber wegen des Labor Day-Feiertags am Montag ein langes Wochenende bevorstehe, sei es fraglich, ob die Jobdaten den Markt zum Wochenschluss trotzdem noch aus seiner Lethargie befreien können. "Das dürfte wohl erst kommende Woche geschehen. Häufig ergibt sich nämlich erst nach dem Labor Day jeweils ein neuer Trend", sagt ein Händler.

Der SMI notiert um 11.10 Uhr 0,25 Prozent höher bei 12'464,05 Punkten. Der SLI, der die 30 grössten Aktien beinhaltet, steigt um 0,32 Prozent auf 2029,57 und der umfassende SPI um 0,28 Prozent auf 16'038,99 Zähler. 20 Gewinnern stehen im SLI 10 Verlierer gegenüber.

Die Kursentwicklung sei wie ein Spiegelbild vom Vortag, sagt ein Händler. Gefragt seien zyklische Aktien wie Sika, Kühne+Nagel, Clariant, ABB und Schindler mit Gewinnen zwischen 1,9 und 0,7 Prozent. Sie hätten nach einem guten Lauf am Vortag etwas geschwächelt oder nur wenig verändert geschlossen, sagt der Händler.

Gefragt sind aber auch defensive Werte wie die Medizintechniker Sonova (+1,3%) und Alcon (+1,1%) sowie die Titel des Aromenherstellers Givaudan (+0,9%) und des Pharmazulieferers Lonza (+0,5%) und auch von Swisscom (+0,4%), die sich am Vortag ebenfalls schlechter als der Markt entwickelt hatten.

Auf der anderen Seite stehen die am Vortag gesuchten Aktien des Personalvermittlers Adecco (-0,5%) und die Technologietitel Temenos (-0,3%) und Logitech (-0,2%). Sie können aber im Verlauf die Verluste deutlich eingrenzen. AMS (+0,5%) stösst dabei gar deutlich in die Gewinnzone vor.

Eine ähnliche Entwicklung weisen auch die Finanzwerte auf: Die Banken CS (-0,4%) und UBS (-0,2%) sowie die Versicherer Swiss Re (-1,0%), Zurich (-0,4%) und Swiss Life (-0,3%) geben nach. Finanztitel zählten am Vortag zunächst europaweit zu den Favoriten.

Wenig verändert präsentieren sich die Pharmawerte Roche (+0,1%) und Novartis (+0,01%). Die US-Arzneimittelbehörde FDA gibt dem Novartis-Mittel LNA043 zur Behandlung von Knochenarthritis die "Fast track designation". Der Lebensmittelriese Nestlé (+0,3%) zieht dagegen im Ausmass des Marktes an.

Am breiten Markt fallen Emmi (+2,1%) positiv auf. Der Innerschweizer Milchverarbeiter erwirbt mit Athenos die Nummer eins im US-Feta-Markt mit einem Umsatz im letzten Jahr von knapp 90 Millionen US-Dollar. Ein Schritt, der von Analysten begrüsst wird.

Die Aktien von Polyphor verteuern sich um einen Drittel auf 2,30 Franken. Das Unternehmen geht mit der privat gehaltenen US-Firma EnBiotix zusammen und verschafft sich damit Zutritt zur Schweizer Börse. Seit Jahresanfang hat Polyphor mehr als drei Viertel des Werts verloren.

Die Aktien von TX Group (+2,4%) setzen nach einem Kursplus von rund 50 Prozent in den Vortagen etwas gemächlicher fort. Der Titel des Verlagshauses ist seit dem angekündigten Joint Venture für die digitalen Marktplätze sehr gefragt.

pre/rw