Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die Sitzung vom Donnerstag mit etwas höheren Kursen starten. Die Vorgaben aus den USA dürften der Hintergrund dazu sein: Der Dow Jones Industrial hat nach guten Quartalsabschlüssen von Firmen wie IBM, Procter&Gamble oder United Technologies klar im Plus geschlossen. Ob der Schub lange anhält, muss sich allerdings zeigen. Den guten Zahlen stehe nämlich noch immer der ungelöste "Government Shutdown" in den USA gegenüber, heisst es in Finanzkreisen. Es sei zu befürchten, dass dieser zunehmend die Wirtschaft in den USA belasten werde.

Am Nachmittag könnten dabei Zahlen zur Stimmung im verarbeitenden Gewerbe der USA im Januar neuen Aufschluss über die Einschätzung der aktuellen Lage geben. Wenig Impulse dürften dagegen am Nachmittag von der Sitzung der Europäische Zentralbank ausgehen. Diese dürfte keine wesentlichen Weichenstellungen vornehmen. Trotz anhaltend schwacher Wirtschaftsdaten und zahlreicher Wachstumsrisiken werde der geldpolitische Rat der EZB sein Zinssignal nicht verändern, lautet die Einschätzung vieler Marktbeobachter.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Leitindex SMI notiert um 8.25 Uhr um 0,42 Prozent höher bei 8'995,17 Punkten, wobei bis auf einen alle Titel des Index höher gestellt werden.

Einziger SMI-Titel im Minus ist vor dem offiziellen Börsenstart LafargeHolcim (-1,0%). Die Analysten der UBS haben das Rating für den Schweizer Zement-Hersteller auf 'Verkaufen' gesenkt. Begründet wird dies u.a. mit schwächeren Trends in Lateinamerika, im Nahen Osten und Afrika sowie höhere Steuersätzen.

Auf der anderen Seite ragt Sika (+1,7% auf 131,90 Fr.) hervor. Die Analysten der britischen HSBC-Bank haben hier das Kursziel auf 174 Fr. erhöht. Nach der Parex-Übernahme gehe man von einem Aufwärtspotenzial für die Aktie von rund 30 Prozent aus, heisst es in einem Kommentar. Sika hatten ausserdem am Vortag im Zusammenhang mit einer Pflichtwandelanleihe fast 4 Prozent eingebüsst.

Eine Hochstufung auf 'Buy' für Nestlé (+0,1%) durch die Berenberg Bank scheint sich derweil zumindest vorbörslich nicht gross auszuwirken.

Im Fokus bei den grösseren Werten könnten auch noch Vifor (-2,0%) stehen. Das Gemeinschaftsunternehmen Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma habe zusammen mit seinem Partner ChemoCentryx den Antrag auf eine bedingte Zulassung für das Medikament Avacopan vorerst zurückgezogen, wie Vifor am Morgen mitteilte.

Positive News gibt es derweil für Basilea (+4,1%) und damit einen anderen Pharmawert. Hintergrund ist eine Zusammenarbeit mit Roche im Bereich Blasenkrebs. Panalpina (-2,4%) könnten derweil etwas unter Druck geraten, weil Kühne+Nagel bzw. Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne offenbar kein Interesse an einer Übernahme hat.

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