Zürich (awp) - Dem Schweizer Aktienmarkt fehlt am Dienstag eine starke Orientierungshilfe. Nachdem die US-Börsen am Montag wegen eines Feiertages geschlossen waren, bleibt Investoren nur die Vorgabe aus Asien. Und dort haben sich die Anleger vor allem auf das Thema Wachstumssorgen eingeschossen.

Wie es von Händlerseite heisst, wirke die gesenkte Wachstumsprognose des IWF vom Vortag noch nach. Der Währungsfonds habe die damit ohnehin bestehenden Wachstumsängste vieler Marktteilnehmer nochmals befeuert. Vor allem habe der IWF in seiner Mitteilung das nachlassende Wirtschaftswachstum Chinas, aber auch den Brexit und Handelsstreitigkeiten als mögliche Belastungsfaktoren genannt. Zum Thema China liefert denn auch die chinesische Führung neue Nahrung: Sie erwartet eine Beeinträchtigung der Beschäftigungslage infolge der Konjunkturabkühlung.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Leitindex SMI notiert gegen 8.20 Uhr um 0,44 Prozent tiefer bei 8'971,91 Punkten. Von den 20 SMI-Blue-Chips geben alle bis auf Givaudan nach.

Es ist der erste etwas geschäftigere Tag der Berichtssaison. Mit der UBS (-2,4%) und SGS (-2,2%) haben zwei Blue Chips Zahlen vorgelegt, die nicht gut ankommen. Dabei hat die Grossbank UBS im vierten Quartal 2018 die Erwartungen der Börsenexperten verfehlt. Als Gründe nennt die Grossbank nicht zuletzt das herausfordernde Umfeld. Erste Analystenkommentare fallen denn auch entsprechend aus, Baader Helvea spricht von schwachen Zahlen.

Die Aktien des Konkurrenten Credit Suisse fallen im Schlepptau um 1,2 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich.

Der weltweit tätige Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS wiederum hat 2018 mehr umgesetzt und den Gewinn gesteigert. Gleichzeitig gelang es der Gruppe, wenn auch nur in kleinen Schritten, das Geschäft profitabler zu gestalten. Laut ersten Kommentaren hat das Unternehmen die Erwartungen in etwa erfüllt. Die Aktien waren in den vergangenen Tagen im Rahmen der Markterholung deutlich gestiegen.

Positiver Ausreisser unter den Blue Chips sind die Aktien von Logitech (+4,2%) und Givaudan (+0,4%). Während der Computerzubehörhersteller im Weihnachtsquartal ein Rekordergebnis erzielt hat, profitieren Givaudan von einer Hochstufung durch MainFirst.

Am breiten Markt könnte es bei diversen Titeln nach der Publikation von Zahlen zu Kursausschlägen kommen.

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