Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Montag seine jüngste Schwächephase fortsetzen. Nachdem der Leitindex SMI am Freitag die dritte Woche in Folge mit Verlusten beendet hatte, sprechen die Vorgaben aus Übersee für weitere Abgaben. So war die Wall Street am Freitag ebenfalls die dritte Woche hintereinander schwächer ins Wochenende gegangen. Eine so lange Verlustserie hatte sie seit 2020 nicht mehr. In Asien brechen die Kurse der am Montag geöffneten Märkte regelrecht ein. Vor allem der am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehende Bauträger Evergrande bereitet Investoren weiterhin Sorgen. An diesem Donnerstag wird eine Zinszahlung für Anleihen fällig.

Doch auch sonst gibt es laut Börsianern ausreichend Gründe, dass sich Anleger zum Wochenstart zunächst zurückhalten. So bleibt etwa die Besorgnis über die Gesundheit der chinesischen Wirtschaft und Pekings hartes Durchgreifen gegen Technologieunternehmen weiterhin ein bestimmendes Thema. Zudem stehen diese Woche zahlreiche Notenbanken auf der Agenda. Nach dem Fed zur Wochenmitte folgt am Donnerstag die SNB. Vom Fed wird erwartet, dass es die Grundlagen für eine Drosselung der Anleihekäufe schaffen wird, auch wenn eine tatsächliche Ankündigung erst auf der November- oder Dezembersitzung erfolgen sollte. Doch auch die Wahlen in Kanada und Deutschland zum Ende dieser Woche werfen ihre Schatten voraus und tragen zur allgemeinen Vorsicht bei.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.15 Uhr mit einem Minus von 0,82 Prozent auf 11'837,83 Punkte indiziert. Alle 20 SMI-Werte werden mit Abgaben erwartet.

Zu den grössten Verlieren zählen dabei Zykliker wie Holcim (-1,5%), ABB (-1,2%) oder auch Swatch (-1,2%). Beim Baustoffhersteller Holcim sorgen gleich zwei negative Analystenkommentare für Zurückhaltung.

Mit Abgaben von jeweils mehr als einem Prozent werden auch die Aktien der beiden Grossbanken CS und UBS tiefer erwartet. Gerade bei der UBS kommen am Markt nun Befürchtungen auf, die Grossbank könnte im Falle eines Kollaps des chinesischen Bauträgers Evergrande in Mitleidenschaft gezogen werden.

Angesichts der überschaubaren Nachrichtenlage dürften Analystenkommentare zu Werten wie Novartis (-0,9%), Geberit (-0,2%), Sika (-0,1%) oder auch im breiten Markt Belimo (+0,8%) ihr Wirkung zeigen.

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