Zürich (awp) - Nach dem Ausverkauf am Vortag, zeichnet sich für den Schweizer Aktienmarkt zum Wochenschluss ein zaghafter Erholungsversuch zum Handelsstart ab. Die Vorgaben geben dabei keine klare Richtung vor. Der historische BIP-Einbruch in den USA am Donnerstag war auf einen ähnlich dramatischen Absturz in Deutschland gefolgt. Zudem deuteten die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten vom Vortag auf eine Stagnation hin. Öl ins Feuer war vor diesem Hintergrund die Tatsache, dass die Verhandlungen zwischen den beiden politischen Lagern in den USA über ein weiteres Konjunkturpaket nicht weiterkommen.

Für leicht freundliche Vorgaben sorgten dagegen einerseits die Zahlen grosser US-Technologiefirmen wie Apple nach Börsenschluss. Aber auch die aktuellen Wirtschaftsdaten aus China sind etwas besser als erwartet ausgefallen. Im Tagesverlauf dürfte sich das Interesse der Investoren auch erneut auf die anstehenden Konjunkturdaten fokussieren, da die Berichtssaison zum Wochenschluss an Fahrt verliert. Am Vormittag werden beispielsweise die europäischen BIP-Daten für das zweite Quartal erwartet.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI gewinnt gegen 08.15 Uhr 0,39 Prozent hinzu auf 10'135,01 Punkte. Alle 20 SMI-Werte gewinnen hinzu.

Unter den Blue Chips legte am Morgen lediglich die Swiss Re (+0,4%) Zahlen vor. Dabei bestätigte der Rückversicherer die früheren Angaben wonach er im ersten Halbjahr wegen der Coronapandemie in die Verlustzone gerutscht ist.

Stärker gefragt sind die Aktien der Credit Suisse, von Nestlé oder auch LafargeHolcim, die allesamt um 0,7 Prozent zulegen. Nach den jeweiligen Zahlen vom Vortag haben einige Analysten nun ihre Modelle angepasst, was die Papiere stützt.

Das deutlichste Plus verzeichnen allerdings Lonza mit +0,9 Prozent. Der Pharmazulieferer hat in den USA die Zulassung für verschiedene Desinfektionsmittel erhalten, die gezielt gegen die Ausbreitung des Coronavirus eingesetzt werden können. Händler sehen dies als eine gute Nachricht.

Mit den Genussscheinen von Roche (+0,6%) legt noch ein weiteres defensives Schwergewicht überdurchschnittlich zu.

hr/yr