Kairo (Reuters) - Im Sudan wird die einseitig von der RSF-Miliz anlässlich des muslimischen Opferfestes Eid al-Adha ausgerufene Feuerpause nicht eingehalten.

Am Dienstag berichteten Einwohner der Hauptstadt Khartum von Artilleriefeuer und Gefechtslärm. Am Montagabend hatten die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) die Feuerpause angekündigt, die Dienstag und Mittwoch gelten sollte. Die Armee rief am späten Abend ihrerseits eine Feuerpause aus und bezeichnete sie als "einseitig".

Seit Ausbruch der Kämpfe im April sind mehrere Feuerpausen nicht eingehalten worden. Die um eine Vermittlung bemühten Staaten Saudi-Arabien und USA haben deshalb die in Dschidda geführten Verhandlungen mit den Bürgerkriegsparteien ausgesetzt. Hintergrund des Machtkampfs zwischen Armee und RSF-Miliz sind Streitigkeiten beim Übergang zu einer zivilen Regierung.

Durch die Kämpfe sind Teile Khartums zerstört worden. Auch in anderen Landesteilen, insbesondere in der westlichen Region Darfur, kam es zu militärischen Konfrontationen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk warnte, frühere Schätzungen, über eine Million Sudanesen könnten zum Verlassen ihres Landes gezwungen werden, würden wahrscheinlich übertroffen. Bislang sind fast 600.000 Menschen in Nachbarländer wie Ägypten, Tschad, Südsudan und die Zentralafrikanische Republik geflohen.

(Bericht von Khalid Abdelaziz, Omar Abdel-Razek und Hatem Maher, geschrieben von Katharina Loesche und Hans Busemann; Bearbeitet von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)