FRANKFURT (awp international) - An den Finanzmärkten stehen Kryptowährungen weiter unter Druck. Am Montag fiel der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalanlage Bitcoin bis auf rund 60 600 US-Dollar. Das war der tiefste Stand seit Mitte Mai. Im Tagesvergleich beliefen sich die Verluste auf etwa 2500 Dollar oder knapp vier Prozent. Die nach Marktwert zweitgrösste Kryptowährung Ether gab ebenfalls weiter nach.

"Auch zu Wochenbeginn bleibt die jüngste negative Tendenz am Kryptomarkt weiter bestehen" kommentierte Timo Emden von Emden Research. Der Fachmann verwies auf Gewinnmitnahmen und die nachlassende Nachfrage nach börsengehandelten Spot-ETFs aus den USA. Diese waren erst zu Jahresanfang zugelassen worden und hatten für starken Zulauf auf Digitalanlagen gesorgt. Der Bitcoin-Kurs war im Nachgang auf ein Rekordhoch von fast 74 000 Dollar gestiegen.

"Angesichts der Unsicherheit über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik fehlt es somit letztendlich an überzeugten Marktakteuren", ergänzte Emden. Zurzeit ist unklar, wann und in welchem Umfang die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Geldpolitik lockern könnte. Diese Unsicherheit belastet vor allem riskante Anlagen, zu denen Kryptowerte wie Bitcoin oder Ether gezählt werden.

Am Markt wurde zudem auf die Befürchtung eines rapide steigenden Angebots an Bitcoin verwiesen. So kündigte der Insolvenzverwalter der vor etwa einem Jahrzehnt gescheiterten Handelsbörse Mt. Gox an, dass ab Juli Rückzahlungen von Bitcoin und Bitcoin Cash erfolgen sollen. Dabei handelt es sich um Bestände, die nach der spektakulären Pleite wieder aufgetaucht sind./bgf/jsl/he