NEW YORK/LONDONN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag erneut deutlich gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 41,07 US-Dollar. Das waren 94 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel noch stärker um 1,72 Dollar auf 38,05 Dollar.

Am Ölmarkt sind die Sorgen vor neuen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China wieder stärker in den Fokus gerückt. Auslöser waren Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump. Demnach sollen die wirtschaftlichen Beziehungen der USA zu China eingedämmt werden. Ein Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatte die weltweite Konjunktur in der Zeit vor der Corona-Krise gebremst und die Nachfrage nach Rohöl belastet.

Trump hatte nicht deutlich gemacht, wann er die härtere Gangart im Verhältnis zu China umsetzen will. Am Ölmarkt wurden die Aussagen als eine politische Agenda für eine mögliche zweite Amtszeit des amerikanischen Präsidenten interpretiert.

Die gestiegene Risikoaversion an den Finanzmärkten belastet laut Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg die Ölpreise. Er verwies auf die Kursverluste an den Aktienmärkte. Zudem drücke auch die Entwicklung im Irak die Ölpreise. "So scheint der Irak die von ihm zugesagten zusätzlichen Produktionskürzungen nicht vollständig implementieren zu können", so Weinberg. Der Irak bestritt jedoch die Probleme, und stellte eine Verlängerung des Umsetzungszeitraum in Aussicht./jsl/jkr/stk