BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach dem iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. "Der Gebrauch von Waffen muss jetzt aufhören um Raum für Dialog zu schaffen", sagte sie am Mittwoch nach einer Sondersitzung der EU-Kommission zur Irankrise. Alle seien dazu aufgerufen, Gespräche wieder aufleben zu lassen. "Und davon kann es nicht genug geben."

Die EU könne dabei auf ihre ganz eigene Weise beitragen. Man habe bewährte Beziehungen zu vielen Akteuren in der Region und darüber hinaus, um zur Deeskalation beizutragen.

Zudem machte von der Leyen deutlich, dass die EU an dem stark gefährdeten Atomabkommen mit dem Iran von 2015 festhalten will. Die Lage im Nahen Osten werde am Nachmittag auch Thema bei ihrem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in London sein. Hauptthema sollen dort der britische EU-Austritt am 31. Januar und seine Folgen sein.

Die Lage am Persischen Golf ist extrem angespannt, seit die USA den iranischen Top-General Ghassem Soleimani vergangene Woche bei einem Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad gezielt töteten. US-Präsident Donald Trump drohte den Iranern danach mit drastischen Konsequenzen im Falle eines Gegenangriffs. In der Nacht zum Mittwoch griff der Iran nun zwei vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak an./wim/DP/mis