FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Dienstag mit Gewinnen geschlossen. Im Handel war von einer technischen Bewegung die Rede, dem DAX ist es gelungen, sich wieder über der Marke von 15.700 festzusetzen. "Wie erwartet, schwächer als erwartet", hieß es derweil im Handel zum ZEW-Index. Die Konjunkturerwartungen brachen im Juli auf einen Wert von minus 14,7 ein, nachdem sie im Vormonat bei minus 8,5 gelegen hatten. Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 10,0 vorhergesagt. Händler und Analysten hatten aber bereits angesichts des sehr schwachen Sentix-Index vom Vortag mit einer Beschleunigung der Talfahrt gerechnet. Auch der Ifo-Index dürfte daher sehr schwach ausfallen.
Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 15.790 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent auf 4.287 nach oben. Mit Spannung wurde bereits dem Highlight der Woche entgegengefiebert, nämlich den US-Verbraucherpreisen am Mittwoch. Sie dürften maßgeblich für die Einschätzung der weiteren Zinspolitik der US-Notenbank werden. Nach Einschätzung der Commerzbank hat in den USA der Inflationsdruck im Juni wohl nachgelassen - und dabei erstmals auch gemessen an der wichtigen Kernrate. Dies dürfte von der US-Notenbank begrüßt werden, aber eine weitere Zinserhöhung Ende des Monats nicht verhindern.
Daimler Truck hebt Prognose an
Als positiv, aber nicht als große Überraschung, werteten die Analysten von Jefferies, dass Daimler Truck die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 angehoben hat. Der ebenfalls angekündigte Aktienrückkauf von bis zu 2 Milliarden Euro über zwei Jahre entspreche weitgehend den Erwartungen. Der Kurs zog um 2,5 Prozent an. Der Kurs des Wettbewerbers Traton stieg um 2,1 Prozent. Daimler Truck hat insbesondere die Prognose für die Margen erhöht, weniger für den Absatz insgesamt.
Commerzbank waren mit Aufschlägen von 3,8 Prozent einer der DAX-Gewinner. Stützend wirkte ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Danach könnte CEO Manfred Knof bei Bekanntgabe neuer Finanzziele ein neues Ziel für die Eigenkapitalrendite von über 10 Prozent in Aussicht stellen. Für das kommende Jahr peilt die Bank eine Eigenkapitalrendite von mehr als 7,3 Prozent an.
Evotec (+4,6%) waren mit dem Ausbau der Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb gesucht. Der Pharmariese will eine Option für eine exklusive und globale Lizenzvereinbarung mit Evotec nutzen. Sie betrifft diverse Forschungsprogramme im Bereich der Neurologie. Evotec erhält dafür nun eine Zahlung von 40 Millionen Dollar. Dazu kommen später Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren.
Die Aktie von Elringklinger reagierte positiv auf die vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal, sie schloss 3,2 Prozent höher. Während der Umsatz gegenüber dem Startquartal nahezu stagnierte, geht es für die Marge in die richtige Richtung. Die bereinigte EBIT-Marge liegt im zweiten Quartal bei 5,3 nach 5 Prozent im Vorquartal, für das Jahr erwarten die Analysten von Warburg 5,1 Prozent. Der Ausblick wurde bestätigt.
Nordic Semiconductor mit guten Zahlen
Gute Zahlen von Nordic Semiconductor trieben die Aktien in Oslo gleich um 7,3 Prozent nach oben. Der norwegische Spezialist für kabellose Kommunikation wie WiFi-Netze konnte den Umsatz im zweiten Quartal um 6 Prozent gegenüber Vorquartal steigern. Dies liege zwar noch 23 Prozent unter dem gleichen Quartal des Vorjahres, weil sich die Aktie aber seit ihren Hochs Anfang 2022 mehr als halbiert habe, sei diese Nachfrageschwächung längst eingepreist, hieß es im Handel. Für Zuversicht sorge auch die Aussage, die Bruttomargen künftig weiter über 50 Prozent halten zu wollen.
Nach einem Großauftrag gewannen Hochtief 2,3 Prozent, nach Windpark-Aufträgen ging es für Nordex um 2,5 Prozent nach oben. Nach Abstufungen durch Analysten ging es für Cancom und New Work um 2,7 und 6,4 Prozent nach unten. GFT Technologies gewannen dagegen 5 Prozent. Berenberg hat die Aktie zum Kauf empfohlen, nachdem sie zuletzt mit "Hold" eingestuft wurde.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.286,56 +30,05 +0,7% +13,0% Stoxx-50 3.882,15 +16,86 +0,4% +6,3% Stoxx-600 451,72 +3,25 +0,7% +6,3% XETRA-DAX 15.790,34 +117,18 +0,7% +13,4% FTSE-100 London 7.282,52 +8,73 +0,1% -2,4% CAC-40 Paris 7.220,01 +76,32 +1,1% +11,5% AEX Amsterdam 755,82 +0,06 +0,0% +9,7% ATHEX-20 Athen 3.188,56 +76,33 +2,5% +41,6% BEL-20 Bruessel 3.534,85 +27,72 +0,8% -4,5% BUX Budapest 50.549,40 +431,36 +0,9% +15,4% OMXH-25 Helsinki 4.385,39 +29,84 +0,7% -9,7% ISE NAT. 30 Istanbul 7.016,34 +126,93 +1,8% +18,0% OMXC-20 Kopenhagen 1.962,58 -20,80 -1,0% +6,9% PSI 20 Lissabon 5.902,31 +21,74 +0,4% +3,5% IBEX-35 Madrid 9.331,10 +78,20 +0,8% +13,4% FTSE-MIB Mailand 28.061,59 +189,59 +0,7% +17,6% OBX Oslo 1.106,01 +6,73 +0,6% +1,5% PX Prag 1.284,35 +6,83 +0,5% +6,9% OMXS-30 Stockholm 2.247,96 +4,17 +0,2% +10,0% WIG-20 Warschau 2.054,39 +13,00 +0,6% +14,6% ATX Wien 3.110,18 +8,81 +0,3% +0,5% SMI Zuerich 10.962,59 +40,58 +0,4% +2,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,64 +0,01 +0,07 US-Zehnjahresrendite 3,98 -0,02 +0,10 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:35 Mo, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0994 -0,1% 1,1018 1,0983 +2,7% EUR/JPY 154,50 -0,6% 155,14 155,50 +10,1% EUR/CHF 0,9680 -0,6% 0,9726 0,9751 -2,2% EUR/GBP 0,8523 -0,4% 0,8538 0,8562 -3,7% USD/JPY 140,50 -0,6% 140,81 141,55 +7,2% GBP/USD 1,2900 +0,3% 1,2904 1,2829 +6,7% USD/CNH (Offshore) 7,2211 -0,1% 7,2046 7,2321 +4,2% Bitcoin BTC/USD 30.599,17 +0,9% 30.571,68 30.249,65 +84,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,73 72,99 +2,4% +1,74 -5,8% Brent/ICE 79,24 77,69 +2,0% +1,55 -4,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,57 30,23 -2,2% -0,66 -63,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.929,84 1.925,70 +0,2% +4,14 +5,8% Silber (Spot) 23,04 23,13 -0,4% -0,09 -3,9% Platin (Spot) 927,98 931,50 -0,4% -3,53 -13,1% Kupfer-Future 3,75 3,78 -0,7% -0,03 -1,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 11, 2023 12:07 ET (16:07 GMT)
