(Technische Wiederholung)

FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr fest zeigen sich auch am Freitagnachmittag die Börsen in Europa. Der DAX zeigt sich deutlich über der 16.000er-Marke und notiert aktuell 1,3 Prozent höher bei 16.156 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 handelt 1,2 Prozent höher bei 4.405 Punkten. Dabei geht es auf ganzer Breite des Marktes nach oben: Kursgewinner sind vor allem Banken- und Finanzwerte mit bis zu 1,6 Prozent Aufschlag in den Branchen-Indizes. Selbst der schwächste Index liegt mit den Tech-Werten noch 0,5 Prozent im Plus.

Zum Ultimo des Halbjahres treibt auch das "Window Dressing" die Kurse. Mit dem Börsenschluss am Abend wird über die Performance-Ausweise der Fonds für das erste Halbjahr entschieden. Der DAX liegt seit Jahresbeginn über 15 Prozent im Plus.

Einige Fondsmanager warnen daher vor einem unruhigen zweiten Halbjahr: Denn dieses Tempo dürfte sich angesichts steigender Zinsen und einem immer weiter nach hinten verschobenen Zinshöhepunkt nicht aufrechterhalten lassen. Gleichzeitig winkten einige Bond-Märkte mit attraktiven Renditen über 4 Prozent, so dass vieles für das sichere Parken von Anlagegeldern bis zum Jahresende spricht.


  US-Konjunkturdaten "gut, aber nicht zu gut" 

Als "gut, aber auch nicht zu gut" werden die US-Konjunkturdaten im Handel bezeichnet. Vor allem der mit Spannung erwartete PCE-Deflator stützt die Stimmung. Denn die Preiskomponente gilt als einer der bevorzugten Indikatoren der US-Notenbank zur Inflationsmessung. Er zeigte wie erhofft ein nachlassendes Tempo der Preisanstiege: So ging es im Mai um 3,8 Prozent gegen Vorjahr nach oben, nachdem es im Vormonat noch 4,3 Prozent waren.

Auch der Chicago-Einkaufsmanager-Index stützt: Er stieg zwar zum Vormonat an, aber nur so leicht, dass keine Zinserhöhungssorgen ausgelöst wurden.

Kommende Woche dürfte es dann eher ruhig zugehen: Am Montag steht an der Wall Street nur ein halber Handelstag an, am Dienstag haben die Börsen dann ganz geschlossen. Wegen des Feiertages am 4. Juli dürften zahlreiche US-Händler in den Kurzurlaub gehen.


   Adidas und Puma von Nike wenig beeindruckt 

Unbeeindruckt von den Geschäftszahlen bei Nike zeigen sich die deutschen Sportartikel-Hersteller. Adidas bauen ihre Gewinne aus auf 2,6 und Puma sogar auf 3,2 Prozent. Für Nike geht es hingegen in den USA 2,6 Prozent tiefer. Die Analysten der Citi stuften das Zahlenwerk zwar als insgesamt gesund ein, jedoch dauere der Lagerabbau länger. Das Wachstum in China liefere aber einen Silberstreif am Horizont.

Schlechte Nachrichten für Wohnungsuchende und Mieter, aber gute für die Immobilienaktien kommen von LEG Immobilien (+4,6%). LEG hat den Jahresausblick für Gewinnmarge und Mittelzufluss für das laufende Jahr angehoben. Die Begründung ist aber ungewöhnlich: Der Erfolg kommt unter anderem aus der hauseigenen Strom-Produktion. Dazu will LEG die Mieten stärker als bisher erhöhen - und der Neubau von Wohnungen soll noch weiter verringert werden. Auch Vonovia steigen 3,3 Prozent, TAG Immobilien um 3,6 Prozent.


   Gewinne bei Konjunkturwerten 

Mit Kursgewinnen um die 3,5 Prozent zeigen sich im DAX Sartorius und Siemens Energy, die zwischenzeitlich nach Gewinnmitnahmen kräftig verloren hatten. Auch Siemens Healthineers notieren 2,5 Prozent höher, Infineon sogar 2,9 Prozent.

Gesucht sind auch die Fabrik-Logistiker von Kion (+5,6%) und Jungheinrich (+4,6%). Zu Kion haben sich Deutsche Bank und Warburg positiv geäussert. Dazu treiben Hoffnungen, dass sich die Konjunktur irgendwann einmal bessert. Entsprechend notiert auch über ein Drittel der MDAX-Aktien mit Gewinnen von 2 Prozent und mehr.

Der Zwischenbericht vom Catering-Unternehmen Sodexo (-0,9%) bremst dagegen die Kurse. Bernstein moniert im Ausblick, dass er als Hinweis auf eine bevorstehende Flaute im Catering-Geschäft verstanden werden kann. Denn die Prognose für ein organisches Wachstum von 6,7 Prozent liege weit unter dem Konsens von 8,5 Prozent.

Um über 6,6 Prozent nach unten geht es für die Aktien von Bawag in Wien. Nach Aussage aus dem Handel belastet ein Brief des aktivistischen Investors Petrus Advisors. Er kritisiere die Gehälter im Vorstand und das gestiegene Kreditportfolio der Bank im Bereich gewerblicher Immobilien.

Um 2,4 Prozent nach oben geht es hingegen mit OMV. Der österreische Ölwert hat seine Tochterfirma in Slowenien an die MOL Group verkauft.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.408,11        +1,2%         53,42         +16,2% 
Stoxx-50                4.009,47        +1,2%         46,47          +9,8% 
DAX                    16.168,24        +1,4%        221,52         +16,1% 
MDAX                   27.637,30        +1,6%        442,97         +10,0% 
TecDAX                  3.202,31        +1,8%         57,56          +9,6% 
SDAX                   13.410,55        +1,0%        137,70         +12,5% 
FTSE                    7.547,71        +1,0%         76,02          +0,3% 
CAC                     7.415,83        +1,4%        103,10         +14,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,43                      +0,01          -0,14 
US-Zehnjahresrendite        3,84                      +0,00          -0,04 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:16 Uhr  Do, 17.20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0922        +0,5%        1,0862         1,0888   +2,0% 
EUR/JPY                   157,65        +0,3%        157,16         157,47  +12,3% 
EUR/CHF                   0,9779        +0,1%        0,9771         0,9773   -1,2% 
EUR/GBP                   0,8591        -0,3%        0,8608         0,8632   -2,9% 
USD/JPY                   144,33        -0,3%        144,70         144,63  +10,1% 
GBP/USD                   1,2712        +0,8%        1,2616         1,2613   +5,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,2681        +0,0%        7,2663         7,2616   +4,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                30.129,60        -1,0%     30.682,31      30.503,44  +81,5% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  70,61        69,86         +1,1%          +0,75  -11,0% 
Brent/ICE                  74,99        74,51         +0,6%          +0,48   -9,9% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  37,12        35,34         +5,1%          +1,79  -57,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.916,41     1.908,53         +0,4%          +7,89   +5,1% 
Silber (Spot)              22,55        22,58         -0,1%          -0,02   -5,9% 
Platin (Spot)             900,43       899,18         +0,1%          +1,25  -15,7% 
Kupfer-Future               3,72         3,68         +1,1%          +0,04   -2,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 30, 2023 10:18 ET (14:18 GMT)