Die britische Öl- und Gasregulierungsbehörde hat am Freitag 31 neue Lizenzen für die Exploration von Kohlenwasserstoffen vergeben, um die Produktion in dem alternden Becken auszuweiten.

Die Lizenzen sind Teil der dritten und letzten Tranche der 33. Öl- und Gaslizenzierungsrunde der North Sea Transition Authority (NSTA), die insgesamt 82 Lizenzen an 50 Unternehmen vergeben hat.

Im Rahmen der Runde wurden bisher Explorationsaktivitäten mit einem Potenzial von rund 600 Millionen Barrel Öläquivalent (mmboe) bis zum Jahr 2060 bzw. 545 mmboe bis 2050 genehmigt.

Das hat Umweltgruppen verärgert, die argumentiert haben, dass die Ausweitung der Öl- und Gasproduktion nicht mit dem Ziel der Regierung vereinbar ist, bis 2050 eine kohlenstofffreie Wirtschaft zu schaffen.

Die Lizenzen sind hauptsächlich für die Gasförderung in der südlichen Nordsee bestimmt, so der Branchenverband Offshore Energies UK, und könnten innerhalb der nächsten fünf Jahre in Betrieb genommen werden.

Die Vergaben vom Freitag folgen auf 27 Lizenzen, die bei einer ersten Zuteilung im Oktober letzten Jahres angeboten wurden, und 24 Lizenzen, die bei einer zweiten Zuteilung im Januar angeboten wurden, so die NSTA.

Eine Explorationslizenz führt nicht unbedingt zu einem produzierenden Feld.

Die britische Nordseeproduktion beläuft sich auf etwa 1,3 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag (boed). Das ist ein Rückgang gegenüber etwa 4,4 Millionen boed - mehr als das OPEC-Schwergewicht Irak - zu Beginn des Jahrtausends.

Laut der NSTA wird die Produktion bis 2050 auf weniger als 200.000 boed zurückgehen.

Die NSTA hat zum ersten Mal eine neue Klausel für sich überschneidende Öl- und Gaslizenzen und Windpachtverträge eingeführt, um räumliche Überschneidungen aufzulösen.

Die NSTA hat eine Reihe von Konzessionen identifiziert, die in direkter oder sehr naher Nachbarschaft zu einigen Windpark-Pachtverträgen von The Crown Estate und Crown Estate Scotland liegen, und arbeitet mit der Offshore-Industrie an einer gemeinsamen Standortwahl.