ZÜRICH (Dow Jones)--Überraschend stark gestiegene US-Verbraucherpreise haben die Stimmung am schweizerischen Aktienmarkt zum Wochenausklang getrübt. Mit den Daten zerschlugen sich Hoffnungen, dass der Preisauftrieb seinen Höhepunkt überschritten haben könnte. Stattdessen schürten sie Befürchtungen, dass die US-Notenbank einen noch strafferen geldpolitischen Kurs einschlagen wird als erwartet, um die Inflation einzudämmen. Diese hinterlässt auch im Verbrauchervertrauen schon Spuren: Der entsprechende Index der Universität Michigan ist Anfang Juni unerwartet deutlich auf ein Rekordtief gesunken.

Angesichts dieser Nachrichtenlage wollten viele Anleger nur noch raus aus Aktien, um nicht zu riskieren, über das Wochenende von weiteren Hiobsbotschaften auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Der SMI verlor 2,1 Prozent auf 11.085 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen im Minus. Umgesetzt wurden 50,08 (zuvor: 55,86) Millionen Aktien.

Schwächster Wert im SMI waren erneut Credit Suisse (CS), nachdem State Street am Donnerstag nach Börsenschluss in Europa endgültig bestätigt hatte, nicht an der schweizerischen Bank interessiert zu sein. CS verbilligten sich um 5,7 Prozent. Die Aktien der UBS fielen um 3,5 Prozent.

Das aktuelle Umfeld steigender Zinsen ist zwar tendenziell positiv für Banken und Versicherer, allerdings würde ein Wirtschaftsabschwung auch diese Branchen in Mitleidenschaft ziehen. Swiss Life, Swiss Re und Zurich verzeichneten Kursverluste von bis zu 2,4 Prozent.

Anleger trennten sich auch von Konjunkturzyklikern wie Holcim (-4,9%) und Sika (-3,8%). Konsumnahe Werte wie Richemont (-3,7%) litten unter Befürchtungen schwindender Verbraucherausgaben als Folge von Inflation und Konjunkturschwäche. Nestle (-0,4%) verringerten ihre Verluste zum Handelsende hin nachrichtenlos deutlich und schlossen 0,4 Prozent niedriger. Die Titel hatten allerdings an den vergangenen Tagen schon deutlich nachgegeben.

Pharmawerte konnten sich dem Verkaufsdruck ebenfalls nicht entziehen, auch wenn einige Marktzulassungen und ermutigende Studiendaten der vergangenen Tage bei Roche (-1,3%) Schlimmeres verhinderten. Novartis gaben um 1,7 Prozent nach.

Die Abstufung auf Sell von Neutral durch die UBS drückte den Kurs von Swisscom um 2,7 Prozent.

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June 10, 2022 11:51 ET (15:51 GMT)