Etwas fester - Kleine Gewinne vom Vortag gingen zunächst wieder verloren, ehe sich doch noch eine freundlichere Tendenz durchsetzte. Zwar sanken die Marktzinsen nach zuletzt teils enttäuschenden Konjunkturdaten weiter, für Auftrieb bei den Aktien sorgte das aber nur bedingt. Im Handel hieß es, die Akteure blickten wieder stärker auf die Konjunktur selbst und nicht nur darauf, dass schwache Konjunkturdaten die Zinssenkungsaussichten verbesserten. Denn der Aktienmarkt brauche eine starke Wirtschaft. Die Zahl der offenen Stellen für April nahm deutlicher als erwartet ab, was als Entspannung am Arbeitsmarkt aufgefasst wurde. Aktien aus dem Ölsektor waren mit weiter fallenden Ölpreisen wieder unter den Verlierern. Ihr S&P-500-Subindex gab um 1,0 Prozent nach, noch schlechter schnitten Bankaktien ab (-1,2%). Bei den Einzelwerten verteuerten sich Carnival um 5,8 Prozent. Das Kreuzfahrtunternehmen weill seine Marke P&O Cruises Australia aufgeben und stattdessen seine australischen Aktivitäten integrieren. Auch andere Branchenwerte lagen fest im Markt, was mit zuversichtlichen Aussagen erklärt wurde, aber auch den gesunkenen Ölpreisen. Norwegian Cruise Line zogen um rund 4, Royal Caribbean um knapp 3 Prozent an. Intel kamen um 0,9 Prozent zurück. Diverse Ankündigungen von Unternehmenschef Pat Gelsinger auf einer Fachmesse sorgten für keinen Schwung. Bereits am Vortag hatten Intel deutlicher nachgegeben, während Nvidia nach Vorstellung neuer KI-Chips kräftig zulegten. Am Berichtstag stieg der Kurs um weitere 1,2 Prozent und überstieg das bisherige Allzeithoch vom 30. Mai.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,77         -3,9        4,81           34,9 
5 Jahre                  4,35         -5,9        4,40           34,5 
7 Jahre                  4,33         -6,9        4,40           35,8 
10 Jahre                 4,33         -6,3        4,39           44,7 
30 Jahre                 4,47         -6,0        4,53           50,4 
 

Die Anleiherendditen sanken erneut kräftig. Nach dem schwachen ISM-Index am Montag wurden nun die gesunkenen offenene Stellen im April als Indiz für eine schwächelnde Wirtschaft gewertet, was Zinssenkungsperspektiven eröffne.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0879        -0,0%     1,0880         1,0882   -1,5% 
EUR/JPY           169,24        +0,5%     168,47         168,50   +8,8% 
EUR/CHF           0,9693        +0,1%     0,9683         0,9681   +4,5% 
EUR/GBP           0,8518        +0,0%     0,8518         0,8511   -1,8% 
USD/JPY           155,59        +0,5%     154,86         154,83  +10,4% 
GBP/USD           1,2771        -0,0%     1,2772         1,2786   +0,4% 
USD/CNH           7,2544        +0,1%     7,2470         7,2465   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        71.014,64        +0,6%  70.609,06      70.012,67  +63,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar konnte sich nach dem Rücksetzer am Vortag zum Euro zwar etwas erholen, weil der Euro im Hinblick auf die am Donnerstag allgemein erwartete EZB-Zinssenkung schwächelte. Der Dollarindex gab aber minimal nach.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,20        73,25      -0,1%          -0,05   +0,9% 
Brent/ICE          77,50        77,52      -0,0%          -0,02   +1,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise, die am Vortag bereits auf Viermonatstiefs gesunken waren, gaben um weitere bis zu 1,2 Prozent nach. Konjunktursorgen und der jüngste Beschluss der Opec+, die Förderkürzungen auf freiwilliger Basis beizubehalten, wurden als Gründe genannt. Zum einen stehe die Förderdisziplin der Mitglieder in Frage, zum anderen könne ab September die Förderung wieder steigen, hieß es.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.340,67     2.326,90      +0,6%         +13,78  +13,5% 
Silber (Spot)      29,77        29,53      +0,8%          +0,25  +25,2% 
Platin (Spot)     992,48       992,00      +0,0%          +0,48   +0,1% 
Kupfer-Future       0,00         4,55         0%              0  +16,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold verbilligte sich um 1 Prozent - trotz weiter sinkender Anleiherenditen. Marktexperten verwiesen darauf, dass die Schweizer Goldexporte den dritten Monat in Folge gesunken seien. Wie Commerzbank-Fachmann Carsten Fritsch erklärte, ist die Schweiz eine wichtige Drehscheibe für den internationalen Handel und liefere somit einen Hinweis auf die Goldnachfrage in verschiedenen Ländern und Regionen.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++

BAYER

Ein Gericht im US-Bundesstaat Pennsylvania hat die Zahlung, zu der die Bayer-Tochter Monsanto in einem Glyphosat-Prozess verdonnert worden war, deutlich zusammengestrichen. Demnach soll Monsanto nun 350 Millionen US-Dollar an Strafschadensersatz und etwas mehr als 50 Millionen Dollar an Entschädigungszahlungen leisten, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Ursprünglich war das US-Agrarchemieunternehmen Anfang des Jahres von einem Gericht in Philadelphia zur Zahlung von 2,25 Milliarden Dollar verurteilt worden.

BMW

beginnt am 5. Juni mit der dritten Tranche des Aktienrückkaufprogramms mit einem Gesamtvolumen von bis zu 2 Milliarden Euro. Bis spätestens 30. Dezember 2024 hat es ein Volumen von bis zu 410 Millionen Euro für Stammaktien und bis zu 90 Millionen Euro für Vorzugsaktien.

SYNLAB

Das Joint Venture Synnovis in Großbritannien ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Das Gemeinschaftsunternehmen zweier Londoner Krankenhaus-Trusts und Synlab UK & Ireland wurde am 3. Juni angegriffen. IT-Experten arbeiten laut Synlab mit Hochdruck daran, die Auswirkungen des Angriffs vollständig zu bewerten und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Es handele sich um einen isolierten Vorfall bei Synnovis, der in keinem Zusammenhang mit dem Cyberangriff auf Synlab Italien am 18. April 2024 stehe.

ERSTE GROUP

Die EZB hat einen Aktienrückkauf in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro zum Zweck der Einziehung dieser Aktien genehmigt. Der Rückkauf soll nun in den kommenden Monaten durchgeführt werden.

UBS

Die Ratingagentur S&P hat den Ausblick von negativ auf stabil angehoben und das Emittenten-Rating A-/A-2 bestätigt.

HEWLETT PACKARD ENTERPRISE

hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres dank der starken Nachfrage nach KI-Servern bessere Ergebnisse erzielt als erwartet.

INTEL / APOLLO

Intel und Apollo Global Management haben ein Joint Venture für die Intel-Betriebsstätte Fab 34 in Irland beschlossen. Apollo wird demnach für 11 Milliarden Dollar eine 49-prozentige Beteiligung eingehen. Bislang hat Intel 18,4 Milliarden Dollar in Fab 34 investiert. Die Transaktion ermöglicht es Intel, einen Teil dieser Investitionen freizusetzen und in andere Geschäftsbereiche umzuschichten, während der Ausbau von Fab 34 fortgesetzt werde, so das Unternehmen.


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June 05, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)