FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Continental mit strategischer Weichenstellung? 

Auch wenn Conti in den vergangenen Jahren unter der Führung von CEO Nikolai Setzer schon verschiedene Bereiche umstrukturiert und teils auch einschneidende Entscheidungen getroffen hat: Der Umbau des Autozulieferers ist weiter auf Agenda, nicht nur bei Investoren sondern (sicher) auch beim Management. Daher ist die strategische Aufstellung des DAX-Konzerns das wichtigste Thema beim Kapitalmarkttag. Analysten halten diverse Szenarien für möglich: Weitere, eher kleinere Restrukturierungsmaßnahmen oder der Verkauf des Autogeschäfts bei ContiTech. Nicht ausgeschlossen, aber eher mittelfristig, scheint eine einschneidende Aufspaltung in ein Automotive- und Reifengeschäft. Auch eine Börsennotierung des Geschäfts um Fahrerassistenzsysteme (kurz ADAS) ist nicht ausgeschlossen, wenn überhaupt aber eher später eine Option, heißt es von Berenberg.

>>> Montag, 4. Dezember 2023; 13:00


2. Brenntag informiert auf Kapitalmarkttag über Entwicklung und nächste Schritte 

Brenntag informiert Analysten auf einem Kapitalmarkttag in London über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die nächsten strategischen Schritte des Chemikalienhändlers. Dabei wird es auch um den Vorstandsumbau gehen: Zum 1. August hatte der DAX-Konzern seinen Vorstand von fünf auf vier Mitglieder verkleinert. Dem Gremium gehören auch die beiden - neu bestellten - CEOs der Geschäftsbereiche Essentials und Specialties an. Beide Sparten wurden zuvor von COOs geführt. Die neue Führungsstruktur könnte neue Fragen nach einer möglichen Aufspaltung aufwerfen. Vor einem Jahr hatte Brenntag die zweite Phase seines strategischen Wachstumsplanes, "Strategy to Win", auf den Weg gebracht.

>>> Dienstag, 5. Dezember 2023; 09:00


3. Viele Änderungen in der DAX-Familie erwartet 

Der DAX wird unverändert bleiben, eine Vielzahl von Änderungen sind aber in der zweiten und dritten Reihe zu erwarten. Als potenzielle Aufsteiger in den MDAX gelten Siltronic, Krones und Aroundtown, sie könnten Prosieben, Dürr und Befesa in den SDAX verdrängen. Im TecDAX haben 1&1 oder Pfeiffer Vacuum Chancen auf den Platz der Adtran Holdings. Und in den SDAX drängen Schott Pharma, KSB und Mutares, als abstiegsgefährdet galten zuletzt New Work und Secunet Securities. Sollten drei Absteiger gesucht werden, dürfte es daneben entweder Borussia Dortmund oder W&W oder Patrizia treffen. Angekündigt werden mögliche Auf- und Absteiger am Abend des 5. Dezember, vollzogen werden die Änderungen zu den Schlusskursen am Abend des 15. Dezember. Wirksam werden sie zur Eröffnung am 18. Dezember. Überprüft werden die Indizes nur nach den strengen Fast-Entry- und Fast-Exit-Kriterien.

>>> Dienstag, 5. Dezember 2023; 22:00


4. Deutscher Auftragseingang sinkt im Oktober 

Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte im Oktober gesunken sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zurückgegangen sind, nachdem sie im September und August etwas angezogen hatten. Zeitgleich mit den Auftragsdaten kommen die zum Umsatz im verarbeitenden Gewerbe, die die Erwartungen hinsichtlich der Produktionsdaten beeinflussen dürften, die am Folgetag veröffentlicht werden.

>>> Mittwoch, 6. Dezember 2023; 08:00


5. Deutsche Produktion steigt im Oktober 

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschland dürfte mit einem kleinen Zuwachs ins vierte Quartal gestartet sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Output von Industrie, Bau- und Energiesektor im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen ist - nachdem sie schon seit April nicht mehr zugelegt hatte.

>>> Donnerstag, 7. Dezember 2023; 08:00


6. Budgets und Fiskalregeln im Zentrum bei Europas Finanzministern 

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wird sich den Fragen seiner europäischen Amtskollegen stellen müssen, wenn diese zu ihren Beratungen in Brüssel zusammenkommen. Auf der Tagesordnung der Eurogruppe stehen dort nämlich die Haushaltspläne der Euro-Länder. Geplant ist außerdem noch eine Diskussion über die Zukunft der europäischen Kapital- und Finanzmärkte. Bei der Tagung und bei der Sitzung aller EU-Länder am nächsten Tag soll es vor allem auch erneut um die Reform der EU-Fiskalregeln gehen. Eine politische Grundsatzeinigung dürfte für Lindner in den angespannten Zeiten seit dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts eine willkommene Gelegenheit sein, sich als Bewahrer des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes zu präsentieren.

>>> Donnerstag, 7. Dezember 2023; 15:00


7. Wieviel TLTRO-Liquidität geben die Banken vorfristig zurück? 

Die Europäische Zentralbank (EZB) macht nur schleppende Fortschritte beim Abbau der Überschussliquidität im Bankensystem. Das ist ein Grund dafür, warum die Institute nicht um Kundeneinlagen buhlen müssen, weshalb der Zins auf normale Sparguthaben nicht mit den Kreditzinsen Schritt hält. Die hohe Liquidität stammt zum einen aus den jahrelangen Anleihekäufen der EZB, deren Bestände die EZB langsam abbaut. Zum anderen werden die langfristigen TLTRO-Refinanzierungsgeschäfte fällig. Insgesamt stehen bis Dezember 2024 noch 491 Milliarden Euro an TLTROs aus. Der nächste, am 20. Dezember dieses Jahres fällig werdende Tender, hat ein Restvolumen von 37 Milliarden Euro. Demnächst haben die Banken außerdem die Gelegenheit, TLTROs vorfristig zurückzuzahlen. Die EZB informiert am Freitag über das geplante Rückzahlvolumen.

>>> Freitag, 8. Dezember 2023; 12:05


8. US-Arbeitsmarkt kühlt sich nur langsam ab 

Die jüngsten US-Konjunkturdaten haben auf einen Arbeitsmarkt hingedeutet, der sich genug abkühlt, um die Fed von weiteren Zinserhöhungen abzuhalten, aber immer noch zu stark ist, um Zinssenkungen in nächster Zeit in Betracht zu ziehen. Für November erwarten Ökonomen nach dem Factset-Konsens ein Stellenwachstum von 163.000 (Vormonat: 150.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,2) Prozent gegenüber dem Vormonat vorhergesagt und auf Jahressicht eine Steigerung um 4,0 (4,1) Prozent. Das aktuelle Beige Book der Fed beschrieb, dass sich die Nachfrage nach Arbeitskräften in den Wochen bis Mitte November "weiter entspannt" habe, wobei die meisten Bezirke einen "flachen bis bescheidenen Anstieg der Gesamtbeschäftigung" gemeldet hätten. Zudem habe die Mehrheit der Bezirke berichtet, dass mehr Bewerber zur Verfügung stünden.

>>> Freitag, 8. Dezember 2023; 14:30


Mitarbeit: Andreas Plecko, Herbert Rude, Andreas Kißler

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(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2023 09:10 ET (14:10 GMT)