FRANKFURT (awp international) - Der Dollar hat am Donnerstag nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten gegenüber dem Euro und dem Franken klar zugelegt. Der Euro fiel dabei klar unter 1,09 US-Dollar. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0884 Dollar. Am Mittag notierte der Euro noch rund einen halben Cent höher.

Auch gegenüber dem Franken hat der Dollar klar an Wert gewonnen und die Marke von 88 Rappen wieder überwunden. Aktuell wird der Greenback zu 0,8832 nach 0,8798 Franken am Morgen gehandelt. Der Euro hat sich dagegen zum Franken minimal bewegt und wird zuletzt zu 0,9617 nach 0,9624 Franken am Morgen gehandelt. Damit kann sich die Gemeinschaftswährung klar über der Marke von 96 Rappen halten, die sie am Vortag erobert hatte.

Gestützt wurde der Dollar vor allem durch US-Preisdaten. Die Erzeugerpreise sind im Februar stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Produzentenpreise um 1,6 Prozent. Analysten hatten im Schnitt lediglich 1,1 Prozent erwartet.

Die Erzeugerpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Zudem gingen auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet zurück. Der weiterhin robuste Arbeitsmarkt erschwert den Kampf gegen die Inflation. Die US-Notenbank Fed entscheidet in der kommenden Woche über ihren Leitzins. Es wird erneut mit stabilen Zinsen gerechnet. Im Jahresverlauf werden angesichts der tendenziell sinkenden Inflation aber Lockerungen erwartet.

Aus der Eurozone hatte es zuvor kaum Impulse für den Devisenmarkt gegeben. Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras sprach sich für zwei Zinssenkungen der EZB noch vor der Sommerpause aus. Er gilt als Befürworter einer sehr lockeren geldpolitischen Linie. Seine Äusserungen sind daher nicht besonders überraschend. Am Devisenmarkt gab es keine nachhaltige Reaktion.

Angesichts fallender Inflationsraten steuert die EZB auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zu. Derzeit wird an den Finanzmärkten eine erste Zinssenkung für Juni erwartet. Als besonders wichtig gelten die laufenden Lohnverhandlungen, da von ihnen zusätzliche Inflationsrisiken ausgehen können. Viele ranghohe EZB-Vertreter wie Präsidentin Christine Lagarde hatten zuletzt darauf verwiesen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85420 (0,85451) britische Pfund und 161,70 (161,83) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2161 Dollar gehandelt. Das waren 14 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/jha/pre