FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine deutlichen Vortagsgewinne ausgebaut. Am Mittag kostete der Euro 1,0915 US-Dollar. Am Morgen hatte er noch etwas unter 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag deutlich tiefer auf 1,0787 Dollar festgesetzt.

Profitiert hat der Euro von Kursverlusten des Dollar. Die US-Währung wurde durch die Aussicht auf niedrigere Zinsen in den USA belastet. Am Mittwochabend hatte die US-Zentralbank Fed ihre Leitzinsen zwar stabil gehalten. Für kommendes Jahr deuten sich aber Zinssenkungen an. Der Euro hat dadurch mehr als einen Cent an Wert gewonnen.

Am Donnerstag folgen weitere Notenbanken mit Zinsbeschlüssen. In Frankfurt entscheidet die EZB über ihre geldpolitische Linie. Wie in den USA werden stabile Leitzinsen erwartet. Allerdings stellt sich auch den europäischen Währungshütern die Frage, wie es im kommenden Jahr weitergehen wird. An den Finanzmärkten werden derzeit kräftige Zinssenkungen erwartet, weil die Inflation sinkt und die Konjunktur schwächelt.

Die Notenbank Norwegens schlug einen anderen Weg ein und hob ihren Leitzins an. Er steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent. Im Schnitt hatten Volkswirte keine Veränderung erwartet. Es gab jedoch auch eine Reihe von Experten, die eine Erhöhung auf dem Zettel hatten. Die Notenbank signalisiert keine weiteren Zinserhöhungen mehr. Die norwegische Krone legte nach der Entscheidung zu allen wichtigen Währungen zu.

Die Schweizer Notenbank SNB beließ ihre Leitzinsen unverändert, deutete aber eine Abkehr von ihren Fremdwährungsverkäufen an. "Die SNB möchte also mit ihren Devisenmarktinterventionen den Franken nicht noch weiter mit Aufwertungsdruck befeuern", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Aufgrund der niedrigen Inflationsraten bedarf es keiner starken Währung, um die Inflation einzudämmen." Der Franken gab gegenüber dem Euro etwas nach./jsl/bgf/mis