NEW YORK (awp international) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag im späten US-Devisenhandel zum Dollar nachgegeben. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung etwas tiefer bei 1,0960 Dollar. Im europäischen Währungsgeschäft hatte der Euro zunächst noch an seine deutlichen Vortagesgewinne angeknüpft und bei 1,1012 US-Dollar den höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht.

Zur Schweizer Währung notiert der US-Dollar am Abend bei 0,8964 Franken und damit etwas fester als noch am Vormittag. Der Euro notiert gegenüber dem Franken bei 0,9822 und damit etwas fester als noch am Morgen. Der Euro profitierte laut Händlern davon, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins "nur" um 25 und nicht um 50 Basispunkte angehoben hat.

Dabei hat die SNB die Inflationsprognosen für das zweite und das dritte Quartal gesenkt. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Nationalbank ihre Geldpolitik in Zukunft etwas weniger stark als bislang erwartet straffen könnte. SNB-Präsident Thomas Jordan sagte denn auch, im Moment sei ein graduellerer Approach angemessener.

Auch weitere europäische Währungshüter hatten am Donnerstag im Kampf gegen die Inflation ihre Leitzinsen angehoben. Grösste Aufmerksamkeit kam dabei der Bank of England zu, die ihren Leitzins stärker als erwartet um einen halben Prozentpunkt auf 5,0 Prozent erhöhte. Die wirtschaftlichen Folgen des derzeitigen Straffungskurses sind trübere Wachstumsaussichten und stark steigende Hypothekenzinsen, die viele Haushalte unter Druck setzen. Insofern profitierte das britische Pfund nur kurz von der überraschend deutlichen Zinserhöhung und gab anschliessend vor allem zum Dollar nach.

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