FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Dienstag nach einem durchwachsenen Handelsstart an seine Vortagesgewinne angeknüpft. Die Gemeinschaftswährung erreichte bei 1,0938 US-Dollar den höchsten Stand seit Anfang Februar und notierte am Mittag bei 1,0919 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0870 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte insbesondere von der freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten. Diese hatten die überraschende Ankündigung der Drosselung der Ölproduktion durch die Allianz Opec+ vom Wochenende letztlich gut verkraftet. Börsianern zufolge haben die Anleger ihre anfängliche pessimistische Reaktion auf den Plan des Ölkartells überwunden und setzen nun darauf, dass die höheren Rohölpreise die wirtschaftliche Erholung bremsen und es der US-Notenbank Fed nicht erlauben werden, im Kampf gegen die hohe Inflation das Tempo der Zinserhöhungen zu beschleunigen.

Derweil wiesen frische Konjunkturdaten aus dem Euroraum auf einen weiter nachlassenden Inflationsdruck in der Region hin. So hatte sich der hohe Preisauftrieb auf Unternehmensebene im Februar erneut abgeschwächt. Gedrückt wurde die Teuerung vor allem durch die Energiepreise. Damit hellen sich die wirtschaftlichen Aussichten für die Eurozone wieder etwas weiter auf, was der Gemeinschaftswährung im Handelsverlauf zwischenzeitlich ebenfalls zugutegekommen war.

Neben dem Euro stieg auch das britische Pfund. Zu den Verlierern am Devisenmarkt aber zählte unter anderem der japanische Yen, der eher in wirtschaftlich unsicheren Zeiten gesucht wird. Gemieden wurde zudem der Australische Dollar, der im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen unter Druck stand. Die Notenbank des Landes hatte den Leitzins unverändert bei 3,60 Prozent belassen. Im vergangenen Jahr hatte die Zentralbank von Australien den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation noch deutlich angehoben.

Die Entscheidung der australischen Notenbank unterstreiche ihre Besorgnis über die Wachstumsaussichten und die verzögerten Auswirkungen der geldpolitischen Straffung, sagte Zinsstratege Oliver Levingston von der Bank of America. Dies deute darauf hin, dass die Währungshüter die Messlatte für künftige Zinserhöhungen hoch legen./la/jsl/jha/