FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag etwas nachgegeben. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0830 US-Dollar und damit knapp einen halben Cent weniger als im asiatischen Handel. Unter besonderem Druck standen Währungen von Ländern mit starker Ölförderung. Grund sind anhaltende Turbulenzen am Ölmarkt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Montag auf 1,0860 Dollar festgesetzt.

Die hohe Verunsicherung wegen der Corona-Krise prägt weiter die Finanzmärkte. Davon profitiert in erster Linie der Dollar, der als weltweite Leitwährung und oftmals als sicherer Hafen angesehen wird. Auch der japanische Yen, der vielen Anlegern als Rückzugsort in ungewissen Zeiten gilt, legte im Kurs spürbar zu.

Jüngste Turbulenzen am Rohölmarkt sorgen für zusätzliche Beunruhigung. Am Montag war der Preis für US-Rohöl erstmals in den negativen Bereich abgerutscht. Fachleute erklärten das Phänomen mit einem giftigen Gemisch aus einer krisenbedingt stark fallenden Nachfrage und einem viel zu hohem Angebot bei immer knapperen Lagerkapazitäten. Risiken bestehen vor allem für US-Ölförderer und deren Geldgeber, zu denen auch US-Banken gehören.

Am Dienstag griffen die Turbulenzen auf weitere Marktsegmente am Ölmarkt über. Dies belastete Währungen von Ländern, die stark in der Ölproduktion engagiert sind. Federn ließen vor allem der russische Rubel und die norwegische Krone. Verluste musste auch der kanadische Dollar hinnehmen.

Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts hellten sich im April unterdessen stark auf. Allerdings folgt der Zuwachs auf einen massiven Einbruch im März. "Nach dem gewaltigen Fall im Vormonat lautet jetzt das Motto: Es kann eigentlich nur besser werden", erklärte Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank./bgf/jha/