FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch wieder unter Druck geraten und hat einen Großteil seiner Vortagesgewinne eingebüßt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Mittag 1,0932 US-Dollar. Der Ende vergangener Woche markierte einjährige Höchststand von etwas mehr als 1,10 Dollar bleibt aber in Reichweite. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,0972 Dollar festgesetzt.

Händler begründeten die Verluste beim Euro mit der wieder etwas eingetrübten Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Dort sorgten enttäuschende Geschäftszahlen von Unternehmen für leichte Verluste. Der Dollar legte gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen zu. Die US-Währung wird in unsicheren Zeiten häufig als Hort der Stabilität angesteuert.

Das britische Pfund war ebenfalls gefragt. Hier stützten jüngste Inflationsdaten den Kurs. In Großbritannien schwächte sich die Teuerung im März zwar ab, aber nur leicht. Mit 10,1 Prozent ist die Rate auf der Insel weiter zweistellig. Zudem wurden die Markterwartungen übertroffen. "Der Rückgang der Inflation ist wahrscheinlich zu gering, als dass die britische Zentralbank im nächsten Monat von einer letzten Anhebung des Leitzinses absehen könnte", schrieb Volkswirt Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics.

Auch die EZB hat den Kampf gegen die hohe Teuerung nicht gewonnen. Am Vormittag bestätigten Detaildaten das Inflationsbild im Euroraum: Zwar geht die allgemeine Inflation auf hohem Niveau zurück, die Kernteuerung aber steigt weiter und erreicht ein Rekordniveau. Ausschlaggebend ist die Verlagerung des Preisauftriebs von Energie auf Dienstleistungen, sonstige Industriewaren und Lebensmittel. Von der EZB werden daher weitere Zinsanhebungen erwartet./la/bgf/jha/