NEW YORK (dpa-AFX) - Kritik von US-Präsident Donald Trump am Zinspfad der US-Notenbank Fed hat den Eurokurs am Donnerstag im späten US-Handel nach oben getrieben. Die Gemeinschaftswährung stieg zum US-Dollar auf 1,1648, nachdem sie zuvor um die Marke von 1,16 Dollar gependelt war. In der Spitze hatte der Eurokurs sogar bis auf 1,1678 zugelegt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,1588 (Mittwoch: 1,1611) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8630 (0,8613) Euro gekostet.

US-Präsident Donald Trump hatte die Notenbank Federal Reserve (Fed) wegen der Erhöhung der Leitzinsen ins Visier genommen. "Ich bin nicht begeistert (...). Ich bin nicht glücklich, aber gleichzeitig lasse ich sie machen, was sie für das Beste halten", sagte Trump dem Fernsehsender CNBC laut einem vorab verbreiteten Bericht.

"Es gefällt mir nicht, dass wir all die Arbeit in die Wirtschaft stecken und dann sehen, wie die Zinsen steigen." Er sei besorgt, dass der Zeitpunkt schlecht gewählt sei und die USA jetzt im Nachteil seien, weil die EZB und die Bank von Japan weiter an ihrer Politik niedriger Leitzinsen festhielten. Die Fed hat in diesem Jahr die Leitzinsen bereits zwei Mal angehoben und außerdem signalisiert, dass bis zum Jahresende zwei weitere Erhöhungen folgen könnten.

Das britische Pfund steht unterdessen weiter unter Druck. Nachdem zuletzt politische Turbulenzen rund um den Brexit sowie eine unerwartete Stagnation der Inflation für Druck auf den Kurs gesorgt hatten, fiel die britische Währung am Donnerstag nach schwachen Zahlen vom Einzelhandel zeitweise unter 1,30 Dollar erneut auf den schwächsten Stand seit September. Zuletzt kostete ein Pfund wieder knapp über 1,30 Dollar./bek/he