FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat nach dem Höhenflug der vergangenen Tage am Dienstag etwas nachgeben. Im Mittagshandel wird der Euro bei 1,1737 US-Dollar gehandelt. Zum Wochenauftakt war der Euro noch zeitweise bis auf 1,1781 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit September 2018. Nach dem jüngsten EU-Gipfel sei das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung gestiegen, heisst es im Handel.

Gleichzeitig hat der US-Dollar jüngst zur Schwäche geneigt. Gegenüber dem Franken war der Greenback am Vortag denn auch bis auf 0,9167 Franken abgesackt, den tiefsten Stand seit die SNB Anfang 2015 den Euro-Mindestkurs aufgehoben hat. Nachdem er sich am Dienstagvormittag über weite Strecken oberhalb der 0,92er Marke halten konnte, ist er im Mittagshandel wieder darunter gerutscht und geht aktuell zu 0,9182 Franken um. Gleichzeitig hat der Franken auch zum Euro etwas Boden gut gemacht. Ein Euro kostet mit 1,0780 Franken knapp einen halben Rappen weniger als noch im asiatischen Handel.

Auch am Devisenmarkt mache sich die Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket in den USA bemerkbar, heisst es von Händlern. In der Nacht zum Dienstag hatten US-Republikaner ihren Vorschlag für Hilfsmassnahmen im Umfang von rund einer Billion US-Dollar (860 Milliarden Euro) vorgestellt.

Analystin Esther Reichelt von der Commerzbank erkennt allerdings noch keine grundsätzliche Kurskorrektur am Devisenmarkt. "Einen Game-Changer für den Dollar können wir nicht ausmachen", sagt die Devisen-Expertin. Zwar habe sich das Weisse Haus mit den Republikanern im US Senat auf ein neues Konjunkturpaket geeinigt, doch die neuen Massnahmen enthielten keine wesentlichen Überraschungen. Nach Einschätzung von Reichelt erscheint es "utopisch, dass noch vor Monatsende, wenn wichtige Hilfen aus dem ersten Konjunkturpaket auslaufen, ein Kompromiss mit den Demokraten ausgehandelt werden kann".

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