FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag vor allem gegenüber dem US-Dollar seine Vortagesgewinne verteidigt und etwas zugelegt. Aktuell kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,0866 US-Dollar und damit etwas mehr als im frühen Handel.

Der Franken hat unterdessen gegenüber Euro und US-Dollar wieder etwas hinzugewonnen. Entsprechend kommt der Euro moderat auf 1,0616 Franken zurück. Allerdings bleibt er weiterhin oberhalb der 1,06er Marke, die er am Montag erstmals seit Sommer 2015 kurzzeitig unterschritten hatte. Der Dollar bewegt sich mit 0,9770 Franken ebenfalls unterhalb der Kurse vom frühen Handel.

Nach starken Kursturbulenzen zum Wochenauftakt wegen der jüngsten Zuspitzung der Coronavirus-Krise hat sich die Lage an den internationalen Finanzmärkten vorerst etwas entspannt. Der US-Dollar gibt auf breiter Front auch zu den anderen wichtigen Währungen nach. Weitere sichere Anlagehäfen wie der japanische Yen wurden nicht mehr stärker nachgefragt.

Die gestern zu beobachtende Panik an den Finanzmärkten ist nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen auch nur teilweise zu rechtfertigen. Schliesslich sei die Wachstumsrate der durch das Coronavirus neu infizierten Personen seit Anfang des Monats um rund 20 Prozentpunkte gefallen. Verunsichert würden die Märkte durch die Reaktion der Politik, schreibt Nguyen. Die jetzt auch in Italien beschlossenen Einschränkungen dürfte nur Ängste geschürt haben, dass die Wirtschaft ähnlich wie in China ausgebremst werde.

Gestützt wird der Euro am Morgen durch robuste Konjunkturdaten aus Frankreich. Die Stimmung in französischen Unternehmen hat sich im Februar trotz der Ausbreitung des Coronavirus überraschend robust gezeigt. Der Indexwert für das Geschäftsklima lag im Februar laut Statistikamt Insee unverändert bei 105 Punkten. Volkswirte hatten im Schnitt hingegen mit einem Rückgang auf 103 Punkte gerechnet.

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