Dazu wurde ein 520 Milliarden Yuan (66 Milliarden Euro) großes Paket beschlossen, mit dem die zuletzt nachlassende Nachfrage auf dem weltgrößten Automarkt angefacht werden soll. Elektrisch betriebene Fahrzeuge, die 2024 und 2025 erworben werden, sollen von der Kaufsteuer in Höhe von bis zu 30.000 Yuan befreit werden, wie das Finanzministerium am Mittwoch in Peking mitteilte. 2026 und 2027 soll der Nachlass dann nur noch halb so groß ausfallen. Die gesamten Steuererleichterungen summierten sich auf 520 Milliarden Yuan, sagte der stellvertretende Finanzminister Xu Hongcai.

Bereits jetzt werden sogenannte New Energy Vehicles (NEVs) - zu denen batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, benzinelektrische Plug-in-Hybride und Wasserstoff-Brennstoffzellenautos gehören - bis Ende 2023 von der Kaufsteuer befreit. Diese Maßnahme wird nun verlängert. "Die Verlängerung um weitere vier Jahre hat die Markterwartungen übertroffen", sagte der Generalsekretär des Verbandes China Passenger Car Association, Cui Dongshu. "Dies wird das Wachstum von Elektrofahrzeugen in China fördern", fügte die Vizepräsidentin des Marktforschungsunternehmens Rystad Energy, Susan Zou, zu. Sie rechnet damit, dass der Absatz 2024 um 30 Prozent steigen werden, doppelt so stark wie die erwarteten 15 Prozent in diesem Jahr.

Entsprechend gefragt waren die Autoaktien an der chinesischen Börse. Die Papiere der Elektroautohersteller Nio und Xpeng zogen um 6,1 Prozent und 5,5 Prozent an, während der Hongkonger Leitindex um 2,4 Prozent fiel. Der Kurs von Li Auto legte um 3,5 Prozent zu.

Die Steuererleichterungen sind Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die Regierung die Konjunktur ankurbeln will. Die Regierung will zudem die Luftverschmutzung eindämmen, indem der Umstieg von Verbrenner- auf Elektromotoren vorangetrieben wird. Die Verkäufe der Elektroautos erlitten zu Beginn dieses Jahres einen Einbruch, nachdem die Regierung eine mehr als zehn Jahre währende Subvention für ihren Kauf von E-Fahrzeugen eingestellt hatte. Sie erholten sich aber wieder, nachdem Autohersteller wie Tesla die Preise gesenkt hatten, um ihren Marktanteil zu verteidigen.

(Bericht von Qiaoyi Li, Liz Lee, Siyi Liu in Peking und Donny Kwok, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Myria Mildenberger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)