LONDON (awp international) - Die Inflation in Grossbritannien hat sich im Oktober kräftig abgeschwächt. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 4,6 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im September war die Inflationsrate noch deutlich höher bei 6,7 Prozent gewesen. Analysten hatten im Schnitt mit einem kräftigen Rückgang der Teuerung gerechnet, hatten aber eine etwas höhere Rate von 4,7 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich haben sich Lebenshaltungskosten im Oktober nicht verändert.

Die Ursache für den deutlichen Rückgang der Inflation liegt vor allem bei der Entwicklung der Kosten für Wohnungs- und Haushaltsdienstleistungen. Hier hat es im Vergleich zum September einen kräftigen Rückgang gegeben. Zudem sind die Preise für Lebensmittel weniger stark gestiegen.

Dagegen gab es bei der Kernteuerung nur einen leichten Rückgang der Jahresrate. Hier werden stark schwankenden Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet. Das Statistikamt meldete in dieser Betrachtung für Oktober einen Preisanstieg um 5,7 Prozent, nachdem die Jahresrate im Vormonat noch bei 6,1 Prozent gelegen hatte. Analysten hatten bei der Kernrate einen schwächeren Rückgang auf 5,8 Prozent erwartet.

Trotz des Dämpfers bleibt die britische Inflation im Vergleich zu anderen grossen Volkswirtschaften in Europa hoch. So lag die Inflationsrate in der Eurozone im Oktober nur bei 2,9 Prozent.

Das britische Pfund reagierte mit leichten Kursverlusten im Handel mit dem US-Dollar auf die Preisdaten. Der Rückgang der Inflation dämpfte am Markt die Spekulation auf eine Zinserhöhung der britischen Notenbank im Kampf gegen die Teuerung. Steigende Zinsen stützen in der Regel die Währung eines Landes./jkr/zb