FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Verschuldung chinesischer Unternehmen und Privatpersonen hat im Dezember 2015 deutlich zugelegt. Das gesamte inländische Finanzierungsvolumen ("total social financing") habe im zurückliegenden Monat bei 1,815 Billionen Yuan (gut 253 Milliarden Euro) gelegen, teilte die chinesische Zentralbank am Freitag in Peking mit. Das ist der höchste Wert seit Juni 2015. Ökonomen hatten mit einem deutlich niedrigeren Volumen von 1,15 Billionen Yuan gerechnet.

Den jüngsten Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten und der Schwäche der Landeswährung Yuan (Renminbi) zum Trotz sehen einige Analysten die Zahlen als positives Signal von der chinesischen Wirtschaft. "Die Realwirtschaft ist relativ stark", sagte Wang Tao, Ökonom beim Ableger der UBS Bankengruppe in Hongkong. "Das Kreditangebot bietet starke Unterstützung. Das hängt mit dem Aufruf der Zentralregierung an Finanzinstitute zusammen, die Wirtschaft zu stärken."

Im Vormonat November hatte das gesamte Finanzierungsvolumen bei gut einer Billion Yuan gelegen. Im Oktober hatte es mit gut 530 Milliarden Yuan auf dem tiefsten Stand seit Juli 2014 erreicht.

Das aggregierte Finanzierungsvolumen wird in China seit dem Jahr 2011 erhoben. Es gibt wider, in welchem Umfang sich Unternehmen und Privatpersonen verschulden. Banken sind von der Rechnung ausgenommen. Der Wert weist üblicherweise deutliche Schwankungen auf. Das liegt unter anderem daran, dass auch Fremdwährungskredite erfasst werden, deren Wert sich mit Wechselkursschwankungen am Devisenmarkt stark verändert./tos/jsl