FRANKFURT (dpa-AFX) - Der schwache Preisanstieg in der Eurozone hat den Eurokurs am Dienstag belastet. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,0721 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte ein Euro noch über einen US-Cent mehr gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,0746 (Montag: 1,0898) Dollar festgesetzt.

Die Inflationsrate verharrte in der Eurozone im Dezember bei 0,2 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 0,3 Prozent erwartet. Die Rate liegt damit weiter deutlich unter dem Ziel der EZB, die auf mittlere Sicht eine Rate von knapp zwei Prozent anstrebt. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel verharrte bei 0,9 Prozent. Die EZB stemmt sich seit März mit milliardenschweren Wertpapierkäufen gegen die aus ihrer Sicht zu schwache Teuerung. Anfang Dezember verlängerte die Notenbank das Kauf-Programm.

Ökonomen schließen jetzt weitere Schritte nicht aus. "Die EZB wird sich wohl bald von der Hoffnung eines sich verstärkenden Preisauftriebs in diesem Jahr verabschieden müssen", schreibt Volkswirt Christoph Weil von der Commerzbank. "Damit bleibt eine weitere Lockerung der Geldpolitik auf der Tagesordnung." Falls sich diese Erwartungen verfestigen, würde dies den Euro belasten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,73235 (0,73810) britische Pfund , 127,88 (129,78) japanische Yen und 1,0847 (1,0891) Schweizer Franken fest. Ein Kilogramm Gold kostete 31 650,00 (31 040,00) Euro. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1077,00 (1082,25) Dollar gefixt./jsl/bgf/jha/