Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Schweden will der Ukraine Artilleriesystem Archer schicken 

Schweden will der Ukraine im Kampf gegen Russland das Artilleriesystem Archer zur Verfügung stellen. Dies gehöre zu einem dreiteiligen militärischen Unterstützungspaket für die Ukraine, auf das sich die schwedische Regierung geeinigt habe, sagte Ministerpräsident Ulf Kristersson bei einer Pressekonferenz. Wie viele Archer-Haubitzen-Systeme geliefert werden sollen, war zunächst unklar. Daneben plant Schweden den Angaben zufolge, der Ukraine 50 Schützenpanzer vom Typ CV-90 und NLAW-Panzerabwehrwaffen zu schicken. "Die militärische Unterstützung ist entscheidend", sagte Ministerpräsident Kristersson. Schweden rückt mit den geplanten Lieferungen von seiner Haltung ab, keine Waffen an ein Land zu liefern, das sich im Krieg befindet.


Pistorius betont gemeinsames Vorgehen mit den USA 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat zu Beginn eines Treffens mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin das gemeinsame Vorgehen der Bündnispartner bei der Unterstützung der Ukraine unterstrichen. Deutschland und die USA ständen "Schulter an Schulter im Vorgehen, aber auch in den konkreten Fragen, seien es die Schützenpanzer, die Patriot-Flugabwehr oder bei den Mehrfachraketenwerfern". Deutsche Systeme bewährten sich in der Ukraine. "Gemeinsam, das kann ich sagen, werden wir auch in Zukunft mit unseren Partnern die Ukraine in ihrem Kampf für die Freiheit und territoriale Unabhängigkeit und Souveränität unterstützen." Austin bezeichnete Deutschland als "wahren Freund der Vereinigten Staaten" und dankte der Bundesregierung "für alles, was sie getan hat, um die Selbstverteidigung der Ukraine zu stärken".


Ischinger fordert deutsche Kampfpanzer für Kiew 

Der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat die Bundesregierung aufgefordert, der Ukraine den Einsatz von deutschen Kampfpanzern zu ermöglichen. Alle Welt warte darauf, dass Deutschland - mit den USA oder ohne sie - grünes Licht gebe, sagte Ischinger im Deutschlandfunk. Dabei sollte es sowohl um Leopard-Panzer aus Beständen diverser Partner als auch um ein kleineres Kontingent aus Deutschland gehen. Ischinger warnte vor einer Isolierung Deutschlands in dieser Frage. Die Ukraine stehe vor einem schmerzhaften Jahr und unter enormem Druck. Wenn man den Krieg früh beenden wolle, müsse man nachlegen. Russland stelle sich auf einen Abnutzungskrieg ein. Darauf müsse man reagieren, betonte Ischinger.


Selenskyj kritisiert Deutschlands Zögern bei Panzerlieferungen 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschlands Zögern bei der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern kritisiert. "Es gibt Zeiten, in denen man nicht zögern und vergleichen sollte", sagte Selenskyj per Videoansprache in Davos. Er halte es nicht für die richtige Strategie, "wenn jemand sagt: 'Ich werde Panzer geben, wenn jemand anderes auch Panzer gibt'". Er bezog sich auf Berichte, wonach Berlin nur zur Lieferung von Leopard-Panzern bereit ist, wenn die USA Kampfpanzer vom Typ Abrams liefern.


USA lehnen Lieferung von Abrams-Panzern an Ukraine ab 

Die USA lehnen derzeit eine Lieferung des Kampfpanzers Abrams an die Ukraine ab. US-Verteidigungsstaatssekretär Colin Kahl sagte am Mittwoch vor Journalisten, der Abrams-Panzer sei ein "sehr kompliziertes" Rüstungsgut. Er sei teuer, erfordere eine schwierige Ausbildung und verbrauche mit seinem Turbinenantrieb sehr viel Treibstoff. "Es ist in der Wartung nicht das einfachste System."


Scholz bedingt zu Kampfpanzer-Lieferung bereit - Zeitung 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung offenbar zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine bereit, allerdings unter einer Bedingung. In einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden stellte Scholz demnach klar, dass Deutschland dem Druck zur Lieferung nur nachgeben könne, wenn die USA ihrerseits Kampfpanzer vom Typ Abrams liefern. Biden legte sich in dem Gespräch offenbar noch nicht fest. Die USA verlangen demnach, dass das Kanzleramt nicht nur anderen Staaten die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern erlaubt, sondern auch selbst welche liefert. An diesem Freitag findet in Ramstein ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf Einladung der USA statt.


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January 19, 2023 06:46 ET (11:46 GMT)