HAMBURG (dpa-AFX) - Die Hamburger Wirtschaftsförderung um einen eigenen Bereich für Startup-Firmen zu erweitern, hat sich nach Einschätzung der Unternehmensleitung ausgezahlt. Rund 500 solcher Firmengründer und weitere Tech-Unternehmen seien im ersten Jahr 2018 beraten worden, das sei rund die Hälfte aller Informationsgespräche gewesen, berichtete der Geschäftsführer von Hamburg Invest, Rolf Strittmatter, der Deutschen Presse-Agentur. Die Gründer erhalten Informationen über die Szene in der Hansestadt, über Finanzierungen sowie wichtige Veranstaltungen und Netzwerke. Was die Vermarkter des Wirtschaftsstandorts Hamburg 2018 noch erreicht haben, wollen sie am Donnerstag (10.00 Uhr) erläutern.

"Die Startup-Szene passt gut zu Hamburg, weil wir hier Kontakte zu Konzernen wie Airbus, Beiersdorf und Otto haben und die Gründer oftmals gezielt deren Nähe suchen", ergänzte Strittmatter. Jüngste Beispiele sind die deutsche Niederlassung der Kamerafirma Snap Inc. (Los Angeles), bekannt für Snapchat, Spectacles (Sonnenbrillen mit Kamerafunktion) und Bitmoji (personalisierte Emojis). Starship Technologies, ein Londoner Unternehmen für Lieferroboter, eröffnete ein Büro in Hamburg.

Ziel von Hamburg Invest sei, aus technologisch relevanten Märkten Firmen zur Ansiedlung in Hamburg zu bewegen. "Dazu arbeiten wir eng mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen." So könnten Unternehmen, die mit den Instituten bereits kooperierten, für eine Betriebsgründung gewonnen werden. Neben städtischen Gewerbe- und Industrieflächen ist Hamburg Invest auch für die Entwicklung, den Betrieb und die Vermarktung der Hamburger Innovations-Parks in Bahrenfeld, Bergedorf, Harburg und Finkenwerder zuständig.

Mit Berlin und der Region Rhein-Ruhr war Hamburg nach Angaben des deutschen Startup-Monitors 2018 die stärkste Region für Gründer. Fast 700 Firmen sind beim Hamburg Monitor registriert, vor allem aus den Branchen Handel, Dienstleistungen und Technologie. Jungunternehmer können sich auf dem Gemeinschaftsstand "Future Hamburg" auf der Hannover Messe (1. bis 5. April) präsentieren, auf dem ebenfalls Hochschulen und wissenschaftliche Institutionen für sich werben. Er wird von Hamburg Invest organisiert.

Für den "Future Hamburg Award" seien mehr als 100 Bewerbungen eingegangen, berichtete Strittmatter. Die Hälfte davon käme aus dem Ausland. "Damit setzten wir Hamburg auf die internationale Landkarte der Startup-Szene." Verliehen wird die Auszeichnung während der Digital-Messe Online Marketing Rockstars am 7. und 8. Mai in der Hansestadt.

Trotz all der Innovationen vernachlässigt Hamburg Invest nach eigenem Bekunden aber nicht die bereits in der Stadt ansässige Wirtschaft. "80 Prozent unserer Ergebnisse generieren sich aus dem Bestand", weiß Strittmatter./akp/DP/tav