KREUZTAL (dpa-AFX) - Gute Nachricht für Biertrinker: Der Pils-Marktführer Krombacher verschiebt seine Preiserhöhung für Flaschenbier auf unbestimmte Zeit. "Wir haben Risiken und Chancen abgewogen und sind zu der Entscheidung gekommen, die Preiserhöhung zunächst zu verschieben", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Ursprünglich sollte die Preiserhöhung zum 1. Oktober 2017 alle in Flaschen abgefüllten Biersorten der Brauerei sowie einige weitere Produkte betreffen.

Nach Einschätzung des Fachmagazins "Inside" stehen zahlreiche Bierhersteller in den Startlöchern für eine Preiserhöhung. "Unserer Einschätzung nach spielen viele deutsche Brauer mit dem Gedanken, ihre Kostensteigerungen über eine Preiserhöhung einzuspielen", sagte Herausgeber Niklas Other der Deutschen Presse-Agentur. Die Brauer stünden zudem vor dem Problem, dass ein übermächtiger Handel die Einkaufskonditionen zu seinen Gunsten verändere. Die letzte große Preisrunde liege vier Jahre zurück. "Die laufen alle schon ein bisschen trocken und pfeifen zum Teil auf dem letzten Loch."

Als unangefochtener Marktführer bei der meistgetrunkenen Biersorte in Deutschland, dem Pils, stehe Krombacher besonders im Fokus. "Dass Krombacher jetzt zurückrudert, ist ein schwerer Schlag und bringt große Verunsicherung", schildert Other. Letztlich sei es aber nicht ausgeschlossen, dass eine andere Brauerei die Initiative ergreift. Krombacher stehe mit seinen deutlichen Absatzzuwächsen gegen den rückläufigen Branchentrend nicht so unter Zugzwang wie einige andere Brauer. "Krombacher ist gut drauf und hat den Vorsprung ausgebaut."/vd/DP/zb

Unternehmen im Artikel: Carlsberg, Heineken