Das Emirat sei seit seinem Einstieg vor rund vier Jahren immer ein verlässlicher Partner und Investor gewesen, sagte Konzernchef Christian Sewing am Freitag auf einer deutsch-katarischen Konferenz in Berlin. In Zeiten niedriger Zinsen, wo Banken auch mit Herausforderungen wie der Digitalisierung und wachsender Regulierung zu kämpfen hätten, sei eine nachhaltige Performance am wichtigsten. Hierfür brauche man vor allem Stabilität und Vertrauen. Dafür habe Katar als wichtiger Investor gesorgt. Das Management habe in der Zeit das Institut umbauen können. "Wir konnten unsere Hausaufgaben machen."

Allgemein verstärke sich das Vertrauen, wenn jemand auch in schwierigen Zeiten zu seinem Partner halte und dieser die Herausforderungen meistere, sagte Sewing. Er signalisierte, dass dies auch für Katar und die Deutsche Bank gelte, die kein leichtes Jahr hinter sich hat. Es gehe aber auch um eine gegenseitige Partnerschaft, betonte Sewing. So habe die Deutsche Bank Katar im Frühjahr bei der Emission einer Anleihe geholfen. Die katarische Herrscherfamilie Al-Thani ist Großaktionär bei Deutschlands größter Bank mit rund sechs Prozent.

Katar hat bisher 25 Milliarden Euro in Deutschland investiert - vor allem in großen Konzernen wie Volkswagen, Siemens oder Hochtief. Nun will der Golfstaat in den nächsten fünf Jahren weitere zehn Milliarden Euro ausgeben und dabei vor allem den Mittelstand ins Visier nehmen. Der Chef der staatlichen katarischen Investmentbehörde (QIA), Scheich Abdullah bin Mohamed bin Saoud Al Thani, sagte, man werde sich künftig auf die Finanzbranche, den Gesundheitssektor und die zukunftsträchtigen Bereiche IT und künstliche Intelligenz konzentrieren.