Rümlang (awp) - Der Schliesstechnikkonzern Dorma+Kaba hat im Geschäftsjahr 2015/16 (per 30.6.) den Umsatz im Vergleich zu den pro forma Zahlen des Vergleichszeitraums gesteigert, jedoch aufgrund der Integrationskosten einen tieferen Reingewinn erzielt. Der Integrationsprozess laufe nach Plan, und für das laufende Jahr wird erneut organisches Wachstum erwartet.

Der Umsatz des seit September 2015 fusionierten Unternehmens wuchs währungsbereinigt um 2,6% auf 2,30 Mrd CHF. Das organische Wachstum belief sich auf 2,3%, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilt. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verbesserte sich gleichzeitig um 9,6% auf 332,7 Mio CHF, die Marge betrug 14,4% (VJ 13,5%).

Der Reingewinn fiel hingegen mit 117,2 Mio um rund 37% tiefer aus als im vorhergehenden Geschäftsjahr. Dabei beziffert das Unternehmen das ausserordentliche Ergebnis auf -89,4 Mio, welches ausschliesslich durch Integrationskosten verursacht worden sei. Der Verwaltungsrat von Dorma+Kaba schlägt eine unveränderte Dividende von 12 CHF je Aktie vor.

Mit den Zahlen hat Dorma+Kaba die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Betriebsgewinn leicht, beim Reingewinn aufgrund der höher als erwarteten Kosten deutlicher unterschritten.

Die gegenüber Vorjahr gestiegene Profitabilität sei im Wesentlichen auf den positiven Geschäftsgang im Segment Access Solutions AMER in Nordamerika zurückzuführen sowie auf Effizienzsteigerungen und erste Kosteneinsparungen als Folge des Zusammenschlusses, schreibt Dorma+Kaba weiter.

ACCESS SOLUTIONS MIT WACHSTUM IN AMERICAS - ASIEN SCHWÄCHER

Das Segment Access Solutions mit seinen vier Bereichsregionen verzeichnete uneinheitliche Entwicklungen. AMER (Nord- und Südamerika) wuchst organisch um 5,4% und erzielte einen Umsatz von 514,9 Mio CHF. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 20,9% (VJ 19,3%).

In der Region APAC (Asien-Pazifik) habe sich das Marktumfeld vor allem in China anhaltend anspruchsvoll präsentiert, heisst es weiter. Insgesamt ging der Umsatz um 0,4% auf 376,1 Mio zurück, während sich die EBITDA-Marge auf 9,6% (VJ 8,7%) verbesserte.

In der Region DACH wurde das Wachstum durch gute Ergebnisse in Deutschland bestimmt, und in Österreich habe das Wachstum über dem Vorjahr gelegen, schreibt Dorma+Kaba weiter. In der Schweiz sei jedoch kein Wachstum zu verzeichnen gewesen. Das organische Umsatzplus betrug 1,6% auf 790,0 Mio CHF und die Marge lag unverändert bei 18,6%. Die Region EMEA entwickelte sich vor allem in Westeuropa gut und der Umsatz wuchs um 3,9% auf 736,5 Mio bei einer niedrigeren Marge von 6,6% (VJ 6,9%)

KEY SYSTEMS DANK AKQUISITIONSEFFEKTEN GEWACHSEN

Das Segment Key Systems habe beim Umsatz bereinigt um Akquisitionseffekte nicht ganz das hohe Niveau des Vorjahres halten können, heisst es. Real wurde ein Plus von 1,4% auf 208,5 Mio ausgewiesen und die EBITDA-Marge gab leicht auf 17,1% (VJ 17,2%) nach. Movable Walls habe mit guten Ergebnissen abgeschlossen und den Umsatz um 3,9% auf 113,8 Mio gesteigert, bei einer Marge von 11,5% (VJ 9,0%).

INTEGRATION BIS 2017/18 ABGESCHLOSSEN

Die Umsetzung des Integrationsprozesses verlaufe planmässig und werde weiter vorangetrieben, schreibt das Unternehmen weiter. Bis Ende 2017/18 soll der Prozess weitgehend abgeschlossen sein.

Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 rechnet das Management zu konstanten Wechselkursen mit einer organischen Wachstumsrate von rund 3%. Auf vergleichbarer Basis soll auch das EBITDA gesteigert werden. Dazu sollen vor allem die Synergien aus dem Zusammenschluss sowie ein höheres Umsatzvolumen beitragen. Weitere Integrationskosten, wie zum Beispiel für IT und Branding, würden dies jedoch kompensieren. Daher geht das Unternehmen von einer EBITDA-Marge auf Vorjahresniveau aus.

Die Mittelfristziele eines organischen Wachstums zwischen 6% und 7% und einer EBITDA-Marge von 18% ab dem Jahr 2018/19 werden bestätigt.

yr/rw