BERLIN (dpa-AFX) - Die europapolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Franziska Brantner, hat in der Corona-Krise für eine europäische Lösung bei der Produktion von medizinischer Schutzausrüstung plädiert. Vorschläge wie die des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, die Produktion von Schutzausrüstung national zu organisieren, "sind nicht nur unrealistisch, sondern auch unsolidarisch", heißt es in einem Positionspapier, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitag) vorliegt. "Statt nationaler Alleingänge brauchen wir eine europäische Koordinierung der medizinischen Produktion."

Eine rasche nationale Produktion sei unrealistisch, da momentan die Produktion auf Zulieferungen aus dem Ausland aufbaue, schreibt Brantner demnach weiter. "Der Binnenmarkt bringt es mit sich, dass Mitgliedstaaten sich im Bereich der Herstellung medizinischer oder pharmazeutischer Produkte stark aufgestellt und andere sich auf Importe aus diesen Ländern verlassen haben. Deshalb sind europäische Antworten so dringend. Sonst würden wir die Herstellung dringend benötigter Schutzausrüstung nur verlangsamen und verteuern."

Lauterbach hatte die "Schaffung einer Bundesagentur, die Firmen in Deutschland mit der Produktion beauftragt", gefordert./zeh/DP/zb