BERLIN (dpa-AFX) - Vor der möglicherweise entscheidenden Sitzung der Kohlekommission am Freitag haben Umweltschützer fehlende Zusagen für den Klimaschutz kritisiert. "Es ist unglaublich, dass wir beim Klimaschutz keinen Schritt weiter sind, während Industrie und Braunkohle-Länder um Milliardenbeträge feilschen", sagte Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz am Mittwoch, nachdem Details aus einem Entwurf für den Abschlussbericht des Gremiums bekannt geworden waren. "Die Zeit rennt davon und noch immer ist unklar, wie die Klimaschutzziele durch die Stilllegung von Kraftwerken eingehalten werden sollen."

Die Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" soll mit ihrem Konzept für den Kohleausstieg unter anderem sicherstellen, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht. Die Ergebnisse sollen in das für 2019 geplante Klimaschutzgesetz des Bundes einfließen.

Der WWF forderte "substanzielle Kraftwerksstilllegungen". Klimaexperte Michael Schäfer bemängelte, dass Teile der Kommission das deutsche Ziel für 2020, 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990, um mehr als fünf Jahre nach hinten verschieben wollten. "Das ist nicht hinnehmbar", sagte er. "Gelder für den Strukturwandel, für die Kraftwerksbetreiber, Strompreiskompensationen: Die Kohlekommission kommt überall voran, nur nicht beim Klimaschutz."/asg/DP/jha