Einen Strich durch die Rechnung machte dem Institut allerdings ein verlorener Rechtsstreit in Rumänien; dort musste eine Rückstellung von 150 Millionen Euro gebildet werden.

Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg auf 790,9 Millionen Euro nach 707,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal, wie Österreichs größte Bank am Mittwoch mitteilte. Der Nettogewinn sank aber wegen der Rückstellung um 19 Prozent auf 354,9 Millionen Euro. Der Betrag, den die Bank in Rumänien auf die Seite legen muss, ist niedriger als erwartet. Bankchef Andreas Treichl hatte bisher bis zu 230 Millionen Euro angekündigt. Die Bank schnitt insgesamt besser ab als erwartet. Zudem stellte sie für 2019 eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie in Aussicht, eine Erhöhung um 10 Cent. An der Wiener Börse verloren die Papiere dennoch gut drei Prozent auf 32,16 Euro.

Der langjährige Bankchef Treichl, der mit Jahresende das Ruder an Bernhard Spalt, den bisherigen Risikovorstand der Österreich-Tochter, übergibt, zeigte sich insgesamt zufrieden. "Selbstverständlich können wir bei allen Kennzahlen besser werden, aber die Richtung stimmt."

Unterstützend für die Geschäfte wirkte die wirtschaftliche Entwicklung in den osteuropäischen Kernmärkten, erklärte die Bank. So habe sie in allen Märkten mehr Kredite vergeben, sowohl bei Privatkunden, als auch bei Firmenkunden. Insgesamt seien die Kundenkredite seit Jahresbeginn um vier Prozent auf 155,3 Milliarden Euro gestiegen. Die Österreicher betreiben mit rund 47.000 Mitarbeitern über 2600 Filialen in sieben Ländern und zählen zu den größten Kreditgebern in der Region. Zudem profitierte die Erste Group von anhaltend niedrigen Risikokosten. Der Anteil der faulen Kredite lag zur Jahresmitte nur noch bei 2,8 Prozent nach 3,6 Prozent im Vorjahresquartal.

An ihren Zielen hält die Erste Group weiterhin fest. So wird die Eigenkapitalverzinsung (ROTE) weiterhin bei über elf Prozent erwartet. Marktteilnehmer bezeichneten dies als wenig ehrgeizig, da die Bank bereits Ende letzten Jahres 15,2 Prozent erreicht hatte.