FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag etwas nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1274 US-Dollar. Im Mittagshandel war der Euro noch kurzzeitig über 1,13 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,1289 (Mittwoch: 1,1323) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8858 (0,8832) Euro.

Insgesamt hielten sich die Kursausschläge in Grenzen. Dominiert wird das Geschehen weiter durch die Geldpolitik der großen Notenbanken. Die Erwartungen sind gestiegen, dass die EZB ihre Geldpolitik lockern könnte. Zuletzt hatten EZB-Ratsmitglieder erneut die Bereitschaft erklärt, bei einer Verschlechterung der Lage zu handeln. Vor allem die Handelskonflikte haben zuletzt die Inflations- und Konjunkturerwartungen gedämpft.

Die Belastungen für den Euro hielten sich jedoch in Grenzen. Schließlich gilt es an den Finanzmärkten mittlerweile als fast sicher, dass die US-Notenbank Fed in diesem Jahr ihren Leitzins senken wird. Die Fed hat im Gegensatz zur EZB einen größeren Spielraum, auf eine wirtschaftliche Abschwächung zu reagieren. In der Eurozone liegt der Leitzins bereits bei Null. Die EZB müsste also zu außergewöhnlichen Maßnahmen wie Anleihekäufen greifen.

Zugelegt hat der Schweizer Franken. Die Schweizerische Nationalbank SNB beließ ihre grundsätzliche geldpolitische Ausrichtung zwar unverändert, verwies aber weiterhin auf den aus ihrer Sicht hoch bewerteten Franken. Zudem ersetzte sie ihr bisheriges Libor-Zielband durch einen neuen Leitzins. Sie begründete diese Entscheidung mit der fragwürdigen Zukunft des Referenzzinssatzes.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88948 (0,88805) britische Pfund, 122,44 (122,72) japanische Yen und 1,1207 (1,1252) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1337 Dollar gehandelt. Das waren knapp vier Dollar mehr als am Vortag./jsl/bgf/jha/