St. Gallen (awp) - Die Versicherungsgruppe Helvetia ist in der beruflichen Vorsorge gemessen an den Prämieneinahmen im vergangenen Jahr geschrumpft. Zurückzuführen ist dies auf die Zurückhaltung bei der Zeichnung von Neugeschäft. Der Versicherer sieht düstere Wolken am Horizont und fordert dringend eine Reform der zweiten Säule.

Das Prämienvolumen verminderte 2017 sich insgesamt um 3,6 Prozent auf 2,56 Milliarden Franken, wie Helvetia am Donnerstag mitteilte. Während sich dabei die sogenannten periodischen Prämien mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent stabil entwickelten, verminderten sich die Einmaleinlagen um 7,2 Prozent auf 1,34 Milliarden. Den Rückgang begründet der Versicherer mit dem Wegfall eines Einmaleffekts aus dem Vorjahr sowie der zurückhaltenden Zeichnung von Neugeschäft.

Die Anzahl der Versicherten stieg um 1,7 Prozent auf 226'168. Die Zahl der Kollektivverträge nahm allerdings um 1,7 Prozent auf 17'498 ab. Der Versicherer begründet dies mit "realitätsfremden" Parametern, weshalb er bei der Zeichnung von Neugeschäft in der Vollversicherung weiterhin zurückhaltend bleibe.

Der Betriebsaufwand erhöhte sich 2017 um 11 Millionen auf 99,7 Millionen. Der Aufwand pro aktiv versicherte Person nahm um 51 Franken auf 479 Franken zu. Das Betriebsergebnis belief auf 57,8 Millionen, was 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr ist. Insgesamt habe Helvetia im Geschäft mit der beruflichen vorsorge 2017 ein solides Ergebnis erzielt, hiess es weiter.

Die Perspektiven zeichnet der Versicherer allerdings düster. Dauere die Tiefzinsphase weiter an und würden die Rahmenbedingungen nicht angepasst, so könnten die sogenannten Umwandlungssatzverluste gemäss Modellberechnungen bis 2027 um bis zum Dreifachen ansteigen, hiess es in der Mitteilung.

Helvetia fordert deshalb dringen die Reform der zweiten Säule. Es brauche zwingend eine Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes.

sig/rw