LONDON (dpa-AFX) - Der Ferienflieger Condor und seine Schwester-Airlines im Thomas-Cook-Konzern wollen es nach dem großen Wachstumssprung im kommenden Jahr langsamer angehen lassen. "2019 wird ein Wachstumsverdauungsjahr", sagte der Airline-Chef des Reisekonzerns, Christoph Debus, am Donnerstag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Wahrscheinlich nehmen wir die Flugkapazität in der Hauptsaison im Sommer 2019 um etwa 4 Prozent zurück."

Im abgelaufenen Sommer hatte Thomas Cook die eigene Flotte auch durch die Übernahme einiger Jets der insolventen Air Berlin und Monarch Airlines um 10 auf 100 Maschinen aufgestockt. Außerdem waren 23 von anderen Gesellschaften gemietete Flugzeuge im Namen von Condor und Thomas Cook Airlines unterwegs. Dabei zählte die Airline-Gruppe im gesamten Geschäftsjahr bis Ende September 20,2 Millionen Flugpassagiere - ein Plus von 14 Prozent.

Debus zufolge kamen nur noch 45 Prozent von ihnen von den hauseigenen Veranstaltern wie Neckermann Reisen - das klassische Geschäft von Ferienfliegern in einem Reisekonzern. Die Mehrzahl habe bei Drittveranstaltern wie Alltours und FTI gebucht, oder bei der Airline nur ein Flugticket erworben. "Wenn man sieht, wie gut das Geschäft in einem schwierigen Markt läuft, zeigt das, wie profitabel wir im Einzelplatz- und Drittveranstalter-Geschäft gewachsen sind", sagte Debus.

Dem Preiskampf in der Branche konnten sich die Airlines der Thomas Cook Group dem Manager zufolge weitgehend entziehen. "Wir haben die Tickets nicht verschleudert, wie direkte Wettbewerber es gemacht haben", sagte er mit Blick auf Gesellschaften wie Ryanair und Laudamotion. An die vom schwachen Pfund gebeutelte Kundschaft in Großbritannien habe der Konzern Preissteigerungen aus Wechselkurseffekten und gestiegenen Treibstoffpreisen von insgesamt zehn Prozent des Umsatzes weitergegeben - in Form höherer Ticketpreise./stw/jsl/fba