NEW YORK/LONDON (awp international) - Am Rohölmarkt ist der Sinkflug der Preise kurz vor dem Wochenende erneut in eine Talfahrt übergegangen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 61,00 US-Dollar. Das waren 1,60 Dollar weniger als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel noch deutlicher um 2,37 Dollar auf 52,28 Dollar. Seit Anfang Oktober sind die Ölpreise auf einer Talfahrt, die nur von kurzen Phasen einer vorübergehenden Stabilisierung unterbrochen wurde.

Die Rohölpreise werden nach wie vor durch zwei Entwicklungen bestimmt. Zum einen lastet auf dem Markt ein hohes Angebot. Neue Zahlen des Ölriesen Saudi-Arabien vom Donnerstag deuten darauf hin, dass die Fördermenge im führenden Opec-Land ein neues Rekordhoch erreicht hat. Zum anderen stehen die Ölpreise vor dem Hintergrund einer abflauenden Weltwirtschaft unter Druck.

Das Ölkartell dürfte auf seiner nächsten Zusammenkunft Anfang Dezember über eine Kürzung seiner Förderung diskutieren. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank wächst der Druck auf die Opec und vor allem auf Saudi-Arabien, die Produktion zu kürzen.

Marktbeobachter erklärten die aktuelle Talfahrt der Ölpreise auch mit der Entwicklung der Ölreserven in den USA. Nach jüngsten Angaben der US-Regierung waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche die neunte Woche in Folge gestiegen. Dies ist der längste Zuwachs seit März 2017 und ebenfalls ein Hinweis für ein hohes Angebot auf dem Markt./jkr/jsl/fba