FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Vonovia und das Ende des Berliner Mietendeckels 

In der Wohnimmobilienbranche macht sich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Nichtigkeit des Berliner Mietendeckels Erleichterung breit. Das oberste Gericht hat entschieden, dass Bundesländer nicht für Mietpreisregelungen zuständig sind. Vonovias Wohnungsportfolio ist lange nicht so Berlin-lastig wie das von Deutsche Wohnen, und der Bochumer DAX-Konzern hat bereits erklärt, keine Mieten nachfordern zu wollen. Die spannende Frage ist, wie Mietregulierung auf Bundesebene zukünftig gesehen und ausgestaltet wird. In der Zwischenzeit dürfte die Entscheidung für Projektplanung und Bautätigkeit der Branche frischen Rückenwind verschaffen - nicht nur in Berlin, sondern bundesweit und damit auch bei Vonovia.

>>> Dienstag, 4. Mai 2021; 07:00 Uhr


 
2. Infineon-Marge sollte Unternehmensprognose übertreffen 

Chiphersteller legen derzeit überwiegend starke Zahlen vor. Knappheiten beim Angebot vor allem für die Autobranche treiben die Preise. Entspannung, so hat es jüngst der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan verkündet, sei erst im nächsten Quartal zu erwarten. Schon deshalb werden vom weltweit führenden Autochiphersteller Infineon gute Zahlen für den Zeitraum Januar bis März erwartet. Analysten wetten auf 40 Basispunkte mehr Marge, als der DAX-Konzern angepeilt hat. Dabei hat Infineon mit dem winterbedingten Ausfall des Werks in Austin übrigens selbst ein Lieferproblem. Das soll sich vornehmlich im neuen Quartal niederschlagen.

>>> Dienstag, 4. Mai 2021; 07:30 Uhr


 
3. Deutsche Post will konkreten neuen Ausblick bis 2023 auspacken 

Mit Spannung erwartet der Kapitalmarkt, wie stark die Post bis 2023 abgehen soll bei der Deutschen Post. Der Bonner Logistikkonzern hat mit starken vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal den 2021er Ausblick für das EBIT im Konzern und in den Segmenten sowie den Free Cashflow qualitativ "deutlich" angehoben. Und für den 5. Mai mit den endgültigen Quartalszahlen neue quantitative Unternehmensschätzungen in Aussicht gestellt. Die Analysten haben daraufhin ihre Modelle gefüttert und ihre Prognosen deutlich angehoben - nicht nur für 2021, sondern gleich bis 2023.

>>> Mittwoch, 5. Mai 2021; 07:00 Uhr


 
4. Siemens Energy dürfte Rückenwind von Gamesa bekommen 

Als DAX-Neuling steht Siemens Energy mit seinen Zahlen ab sofort besonders im Fokus. Von Analystenseite hat der Kraftwerks- und Energieübertragungsspezialist ob seiner Wasserstoffprojekte einige Vorschusslorbeeren bekommen, der Aktienkurs ist weitgehend stabil. Bei den Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal erwarten die Beobachter ein gemischtes Bild: Während Umsatz und Auftragseingang im konventionellen Geschäft schrumpfen und die Gewinn weiter schmelzen dürften, sollte bei der Windanlagentochter Siemens Gamesa nach einer Schwächephase nun ein Turnaround erkennbar werden, der insgesamt für Aufhellung sorgt.

>>> Mittwoch, 5. Mai 2021; 07:00 Uhr


 
5. Wie stark stehen Fresenius und FMC noch unter dem Eindruck der Pandemie? 

Beim Gesundheitskonzern Fresenius und seiner Tochter Fresenius Medical Care (FMC) wird sich zeigen, wie sich die beiden DAX-Konzerne angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie und deren Auswirkungen zum Jahresauftakt geschlagen haben. Anfang Februar hatte der sonst so zuverlässig abliefernde Dialysedienstleister FMC den Markt mit einer Gewinnwarnung geschockt. Auch bei der Muttergesellschaft hinterlassen die Probleme der größten Tochter Spuren. Beide Bad Homburger Konzerne müssen daher gegen die Corona-Auswirkungen ansparen. Wie das aussehen könnte, hatten die beiden Konzerne bereits im Februar grob skizziert. Ein paar Details könnten eventuell bereits im Zuge der Berichterstattung zum ersten Quartal folgen.

>>> Donnerstag, 6. Mai 2021; 07:00 Uhr


 
6. Volkswagen trotzt (noch) dem Chip-Engpass 

VW hat im ersten Quartal einmal mehr von guten Autoverkäufen in China profitiert und dürfte den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert haben. Im Ergebnis könnten die Wolkfsburger mit rund 7,6 Prozent eine bereinigte operative Marge erzielt haben, die über der Jahresprognose von 5,0 bis 6,5 Prozent liegt. Das wäre vor allem auch angesichts der eher pessimistischen Aussagen von Mitte März stark, als der designierte Finanzvorstand Arno Antlitz die Rendite für das Quartal wegen Risiken insbesondere infolge des Chip-Mangels eher am unteren Ende der Jahresprognose gesehen hat. Trotzdem dürfte der Konzern wegen der Risiken aus den Halbleiter-Engpässen zunächst beim bisherigen Jahresausblick bleiben.

>>> Donnerstag, 6. Mai 2021; 07:30 Uhr


 
7. Munich Re erklärt das trotz hoher Schäden gute Quartal 

Der Rückversicherungskonzern Munich Re hat zwar schon erste, ziemlich gute Eckdaten für das erste Quartal genannt, die Details dazu dürften aber nicht weniger spannend werden. Zum Beispiel wird der Konzern offenlegen, wie viel genau ihn die Winterstürme in den USA gekostet haben oder wie gut die Erstversicherungstochter Ergo tatsächlich abgeschnitten hat. Interessant ist auch, was wegen der Blockade des Suez-Kanals auf die Münchener zukommt. Beim Jahresausblick ist der Konzern auf Kurs und sollte weiteren Auftrieb von Preiserhöhungen im Rückversicherungsgeschäft bekommen.

>>> Donnerstag, 6. Mai 2021; 07:30 Uhr


 
8. Deutscher Auftragseingang bleibt im Aufwärtstrend 

Der Aufwärtstrend beim Auftragseingang der deutschen Wirtschaft dürfte im März angehalten haben. Volkswirte erwarten einen Anstieg gegenüber dem Vormonat von 1,7 Prozent, nachdem die Bestellungen in acht der vergangenen neun Monate zugelegt hatten. Das Auftragsniveau ist inzwischen höher als vor der Corona-Krise, so dass ein Monat mit rückläufigen Orders mit Blick auf die Produktion bedeutungslos wäre. Für März allerdings hatte die Einkaufsmanagerumfrage von IHS Markit den stärksten Anstieg der Auftragseingänge seit 1996 gemeldet.

>>> Donnerstag, 6. Mai 2021; 08:00 Uhr


 
9. Linde getragen von Konjunkturerholung und Wasserstoff-Hoffnungen 

Nach einem soliden Geschäftsjahr 2020 wird der weltgrößte Gasekonzern Linde sein Wachstum fortsetzen. Mit der anziehenden Konjunktur dürften sich die Märkte in Asien, Amerika und EMEA weiter erholen. Für zusätzliche Wachstumsfantasie dürfte das Thema Wasserstoff sorgen. Linde-CEO Steve Angel rechnet wegen der immensen weltweiten Investitionsvorhaben damit, dass sich Lindes Wasserstoffgeschäft vervierfachen könnte. Für das erste Quartal sieht Linde ein Wachstum beim bereinigten Ergebnis je Aktie um 16 bis 19 Prozent auf 2,20 bis 2,25 Dollar.

>>> Donnerstag, 6. Mai 2021; 12:00 Uhr


 
10. Bank of England könnte Kaufprogramm abschmelzen 

Zu Beginn des Jahres drehte sich die Debatte unter Ökonomen um die Frage, ob die Bank of England (BoE) die Zinsen in den negativen Bereich senken würde, um die Konjunktur anzukurbeln - jetzt geht es um das Abschmelzen des Kaufprogramms. Die rasante Impfkampagne befreit die britische Wirtschaft zusehens von den Corona-Fesseln. Viele Ökonomen halten es für möglich, dass die BoE bei ihrer Sitzung ein Reduzierung der Käufe ankündigt. Die Nomura-Ökonomen rechnen damit, dass die BoE ihre Gilt-Käufe ab September auf 2,5 Milliarden Pfund pro Woche zurückfährt von derzeit 4,4 Milliarden Pfund. Der Leitzins liegt auf dem Rekordtief von 0,10 Prozent. Einige Experten erwarten die Ankündigung allerdings erst bei der übernächsten Sitzung am 24. Juni. Zu diesem Zeitpunkt dürfte dann auch die britische Wirtschaft wieder weitgehend geöffnet sein.

>>> Donnerstag, 6. Mai 2021; 13:00 Uhr

Mitarbeit: Christine Benders-Rüger, Ulrike Dauer, Britta Becks, Andreas Plecko, Olaf Ridder, Hans Bentzien, Matthias Goldschmidt, Markus Klausen

Kontakt zu den Autoren: topnews.de@dowjones.com

Folgt Teil 2 für Freitag bis Sonntag)

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May 03, 2021 01:15 ET (05:15 GMT)