NEW YORK (dpa-AFX) - Der Betrugsprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in New York geht auf die Zielgerade. Am Donnerstag starteten bei dem Zivilprozess die Abschlussplädoyers. Zunächst begannen die Verteidiger des 77-Jährigen, anschließend wollte sich die Staatsanwaltschaft äußern.

Auch Trump selbst erschien in dem Gerichtssaal im Süden von Manhattan. Ursprünglich hatte er sich Gerichtsdokumenten zufolge selbst abschließend äußern wollen, dann aber hatten seine Anwälte von Richter Arthur Engoron dafür aufgestellte Bedingungen nicht akzeptiert. Engoron hatte unter anderem verlangt, dass Trump das Plädoyer nicht als Wahlkampfrede missbrauchen dürfe.

Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James war ebenfalls im Gerichtssaal anwesend. "Ich bin stolz auf den Fall, den wir vorgebracht haben, und bin zuversichtlich, dass die Fakten und die Rechtsstaatlichkeit auf unsere Seite sind", hatte sie laut Mitteilung zuvor gesagt.

In dem Zivilprozess geht es um die Zukunft des Firmenimperiums des 77-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft warf Trump, dessen Söhnen und Mitarbeitern vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Richter Engoron hatte dies vor dem Prozess bereits bestätigt. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Strafe von 370 Millionen US-Dollar (etwa 340 Millionen Euro). Nach einem Urteil könnte der Fall in Berufung gehen.

Der ehemalige Präsident will 2024 erneut gewählt werden. Er ist der aussichtsreichste Bewerber auf die Kandidatur der Republikaner. Den Prozess nutzte er nach Einschätzung vieler Beobachter als Wahlwerbung und behauptete immer wieder, die Verhandlung sei Teil einer politischen Kampagne gegen ihn. Während des Prozesses wurden sowohl Trump selbst als auch seine Kinder Eric, Donald Jr. und Ivanka befragt.

Wenige Stunden vor dem Beginn der Abschlussplädoyers hatte es der zuständigen Polizeibehörde zufolge eine Bombendrohung gegen das außerhalb der Metropole New York gelegene Wohnhaus von Engoron gegeben. Verletzte oder Sachschäden gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht. Nähere Einzelheiten teilte die Polizei zunächst nicht mit./cah/DP/jha