Beim Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in China könnten Verhandlungskreisen zufolge Verträge über den Verkauf von mindestens 100 Flugzeugen des deutsch-französischen Konzerns unterzeichnet werden. Die Verhandlungen dürften aber wie üblich bis zur letzten Minute dauern, sagten Teilnehmer. Konkreter ist eine Order aus der Türkei: Beim Besuch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Paris unterzeichnete Airbus-Chef Tom Enders am Freitag einen Vorvertrag über die Lieferung von 25 Airbus A350-900 an die staatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines. Nun beginnen die Detailverhandlungen.

Macron reist von Montag bis Mittwoch (8. bis 10. Januar) nach Peking, begleitet von 50 Unternehmensvorständen, darunter hochrangigen Airbus-Managern. Airbus könnte - je nachdem, welche Modelle China genau bestellt - mit Aufträgen über mehr als zehn Milliarden Dollar zu Listenpreisen rechnen. Bei Staatsbesuchen werden häufig Großaufträge unterzeichnet. Beim Besuch von US-Präsident Trump im November in China hatte der Airbus-Rivale Boeing Orders über 300 Flugzeuge zum Listenpreis von 37 Milliarden Dollar eingeheimst.

Die zentrale Einkaufsorganisation für die Luftfahrtbranche in China war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Eine Airbus-Sprecherin in China sagte, es liefen immer Gespräche mit Kunden, zu Spekulationen nehme man aber keine Stellung.